Nordrhein-Westfalen
Jeder fünfte Selbstständige mit Migrationshintergrund
Migranten beschäftigen 300.000 Menschen in NRW und bilden zunehmend aus – Der nordrhein-westfälische Arbeits- und Integrationsminister Guntram Schneider spricht von einem wichtigen Potential.
Freitag, 09.09.2011, 8:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 18.07.2012, 10:13 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
In Nordrhein-Westfalen hat jeder fünfte der rund 765.000 Selbstständigen einen Migrationshintergrund. „Diese 146.000 Unternehmer beschäftigen schätzungsweise rund 300.0000 Menschen in NRW“, sagte Arbeits- und Integrationsminister Guntram Schneider (SPD) am 7. September 2011 bei einem Treffen mit Unternehmern ausländischer Herkunft in Gelsenkirchen.
Die Firmenchefs mit Zuwanderungsgeschichte leisteten einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des Bruttosozialprodukts und zur Schaffung von Arbeitsplätzen in Nordrhein-Westfalen, betonte Schneider. „Sie sind inzwischen in allen Branchen vertreten – vom Obst- und Gemüsehändler über die Elektronik- und Bekleidungsindustrie bis hin zum Betonbauunternehmer reicht das Spektrum.“
Ausbildung
Allein 24.000 der Selbständigen mit ausländischen Wurzeln sind türkischstämmig. Mittlerweile steigen immer mehr Unternehmer mit Zuwanderungsgeschichte auch in die Ausbildung ein – je nach Nationalität liegt der Anteil bei bis zu 15 Prozent. „Das ist aber natürlich noch ausbaufähig“, so der Minister. „Deshalb habe ich vor Beginn des neuen Ausbildungsjahres landesweit Firmenchefs mit Migrationshintergrund angeschrieben, um sie stärker als Ausbildungsbetriebe zu gewinnen“, erklärte Schneider.
Auch für das neue Übergangssystem von der Schule in den Beruf, das die Landesregierung schrittweise ab Herbst umsetzt, möchte Minister Schneider mehr ausländische Unternehmer gewinnen. Im Rahmen des neugestalteten Übergangssystems sollen Arbeitsagenturen, Kammern und Unternehmen an die Schulen gehen und Kinder schon ab der Klasse 8 mit der Berufswelt vertraut machen. (etb) Aktuell Wirtschaft
Wir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.
MiGGLIED WERDEN- Polizei prüft rassistisches Motiv Lehrer soll 12-jährige Schüler krankenhausreif…
- Zwischen Solidarität und Hysterie Warum die Israel-Debatte im Ausland anders als in…
- Flüchtlingspolitik Wagenknecht: Keine Leistungen mehr für abgelehnte…
- Prozess AfD verteidigt sich gegen Verfassungsschutz mit Migranten
- „Meilenstein mit Abstrichen“ EU-Lieferkettengesetz kommt trotz deutscher Enthaltung
- Flüchtlingsrat fordert Schließung Großfeuer in Berliner Massenunterkunft für Geflüchtete
Pingback: Jungunternehmerin Sevda Ünal: „Der Schritt in die Selbstständigkeit war die richtige Entscheidung“ | MiGAZIN