Universität Münster
Suche nach neuem Islamprofessor erweist sich als schwierig
Die Neubesetzung des Lehrstuhls für islamische Religionspädagogik an der Universität Münster wirft die Frage auf, inwieweit den islamischen Religionsgemeinschaften ein Mitspracherecht eingeräumt werden soll.
Donnerstag, 22.01.2009, 1:18 Uhr|zuletzt aktualisiert: Samstag, 11.09.2010, 3:14 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Die Neubesetzung des Lehrstuhls wurde nötig, nachdem im vergangenen Jahr der Koordinationsrat der Muslime die Zusammenarbeit mit dem Islamwissenschaftler Sven Kalisch beendet hatte, weil dieser die Existenz des Propheten Muhammad anzweifelte.
Der Vorsitzende der Berufungskommission, Professor Hans Neumann, erklärte die Suche nach einem qualifizierten Islamprofessor für beschwerlich, denn es gäbe wenige qualifizierte Bewerber in diesem Bereich. Bis zum Frühjahr soll dennoch eine Vorschlagsliste dem Universitätsrektorat vorgelegt werden. Nach einer Auswertung wird der Wunschkandidat dem Wissenschaftsministerium bekannt gegeben.
Wissenschaftsminister, Andreas Pinkwart, will bei der Lehrstuhlbesetzung die Meinung der muslimischen Religionsgemeinschaften einholen und strebt einen Konsens an. Wie sich der Wissenschaftsminister und die Universität Münster im Falle eines Vetos der islamischen Religionsgemeinschaften entscheiden werden, ist abzuwarten. Ein Universitätssprecher habe geäußert, dass die Universität am Wunschkandidaten festhalten werde, auch wenn dieser nicht den Erwartungen der islamischen Religionsgemeinschaften entsprechen sollte. Indessen kritisieren die Religionsgemeinschaften und Islamprofessoren diese Haltung der Universität und fordern ein Mitspracherecht bei der Lehrstuhlbesetzung und der Gestaltung des Lehrplans.
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