"Eine Schande für Europa" sei das Lager Moria gewesen, beklagt das UN-Flüchtlingshilfswerk. Die Organisation sieht nach dem Brand auf Lesbos Europa in der Pflicht. Die SOS-Kinderdörfer warnen vor einer Eskalation auf der griechischen Insel.
Die Bundesregierung ist bereit, mehr als die bislang zugesagten 150 Minderjährigen aus dem abgebrannten Camp Moria aufzunehmen. Zugleich wollen Deutschland und die EU-Kommission die Diskussion nutzen, um die EU-Asylreform zu beschleunigen.
In einem eindringlichen Appell fordern über 20 Expert:innen Bundeskanzlerin Merkel und Bundesinnenminister Seehofer auf, die Flüchtlingslager in Griechenland zu räumen. MiGAZIN dokumentiert den offenen Brief in Wortlaut.
Ein Kollektiv von über 200 europäischen Wissenschaftler:innen und Intellektuellen fordern die sofortige Evakuierung von Moria: Diese Schande darf keinen weiteren Tag mehr andauern. MiGAZIN dokumentiert den Appell im Wortlaut.
Nach der Zerstörung des Flüchtlingslagers Moria wird zunächst nur eine kleine Zahl von Flüchtlingen in andere EU-Staaten gebracht. Laut EU-Kommission soll auf Lesbos ein neues Camp entstehen. Weiter gibt es viele Appelle, mehr Menschen aufzunehmen.
Seit Monaten arbeitet Flüchtlingshelferin Henrike Tipkämper auf Lesbos. Sie berichtet von wachsender Verzweiflung und massiven Anfeindungen gegenüber Flüchtlingen und Helfern. Von Karsten Packeiser
Nach dem verheerenden Feuer im Flüchtlingslager Moria drängen Hilfsorganisationen und politische Stimmen auf eine Aufnahme der Schutzsuchenden. Die Lage vor Ort bleibt katastrophal.