In Berlin soll die Umbenennung von Straßennamen erleichtert werden, wenn der Name koloniales Unrecht heroisiert oder verharmlost. Nach dem Willen des Berliner Anthropologen Duane Jethro ist die Berliner "Mohrenstraße" ein Beispiel dafür.
Erstmals startet in Berlin ein öffentlich finanziertes Pilotprojekt zur Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte. Dabei soll auch eine bundesweite Karte zu Deutschlands kolonialer Vergangenheit entstehen.
Die Aufarbeitung der deutschen Kolonialverbrechen im heutigen Namibia ist schwierig. Ziele sind eine Wiedergutmachung und eine Entschuldigung. Doch wie sie aussehen sollen, darüber verhandeln die Parteien seit Jahren. Namibia hat jetzt ein Angebot abgelehnt.
Der Leiter des Ethnologischen Museums in Berlin, Jonathan Fine, hält die Rückgabe von gestohlenen oder unrechtmäßig erworbenen Objekten aus kolonialen Kontexten für selbstverständlich. Aber auch rechtmäßig erworbene Objekte sollten Herkunftsgesellschaften zur Verfügung gestellt werden, sagt der Kunsthistoriker im Gespräch. Von Lukas Philippi
Das N-Wort wird immer wieder in der Öffentlichkeit verwendet - im Supermarkt, vor Gericht und sogar in Parlamenten. Über ein Wort, deren Verwendung für Betroffene reelle Auswirkungen hat und ihre absolute Minderwertigkeit impliziert. Von Nelly Bihegue
Ende 2019 kündigte Ruprecht Polenz, Sondergesandter der Bundesregierung für die deutsch-namibischen Beziehungen, nach langen Verhandlungen einen „Pakt“ an, auf dessen Grundlage eine „Wiedergutmachung“ für den Völkermord an Herero und Nama geregelt werden könnte, sollte, müsste… Von Johannes Schillo
Berlin war die Metropole des deutschen Kolonialreichs, doch diese Geschichte spielt in der Gegenwart keine große Rolle. Ein neues Projekt soll das nun ändern. Und zur Übernahme von Verantwortung für die Folgen der Kolonialzeit beitragen.
Zum dritten Mal hat Sachsen zur Kolonialzeit eingeführte Gebeine von Ureinwohnern an Vertreter des Herkunftslandes zurückgegeben, zum zweiten Mal nach Australien - nach fast 150 Jahren. Von Johannes Süßmann
Frankreich und Deutschland diskutieren verstärkt über den Umgang mit dem kolonialen Erbe in ethnologischen Sammlungen. Afrikanische Experten machen nun klar, dass es ihnen um weit mehr geht als die Rückgabe geraubter Kulturgüter. Von Claudia Rometsch
Eine rund zwei Meter große Tafel erinnert seit Montag in Berlin an die deutsche Kolonialgeschichte. Konkret geht es um die "Dibobe-Petition". Berlins Kultursenator Klaus Lederer bezeichnet ihn als einen "wichtigen Teil deutscher Geschichte".