Mehr als jeder dritte Betrieb in Deutschland benötigt Fachkräfte, sucht aber kaum im Ausland. Grund: bürokratische und rechtliche Hürden. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie. Experten zufolge sind die neuen Gesetze in den Betrieben nicht angekommen.
Seit fast drei Jahren befinden sich eine Million ukrainische Geflüchtete in Deutschland. Die Bundesregierung drängt auf eine Arbeitsaufnahme, Kiew will die Menschen zur Rückkehr bewegen. Bundeskanzler Scholz ist beides recht.
Deutschlands Arbeitsmarkt braucht laut einer Studie viel mehr Einwanderung als bisher. Es geht um Kräfte im sechsstelligen Bereich. Barrieren müssten weg – dazu gehört auch Diskriminierung in Top-Jobs. Von Yuriko Wahl-Immel
Die geplante Abschiebung von kolumbianischen Pflegekräften aus dem Job heraus hat Kritik geerntet. Migrationsforscher Oltmer fordert ein Aufenthaltsrecht in solchen Fällen - und darüber hinaus. Deutschland benötige nicht nur Fachkräfte, sondern auch einfache Arbeiter aus Drittstaaten. Von Martina Schwager
Der Kampf gegen den Fachkräftemangel läuft auf Hochtouren. Das Gesetz ist bereits ein Jahr alt. Bundesinnenministerin Faser zieht ein erstes Fazit: Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten steigt – dank Ausländer. Und das Interesse sei weiter hoch.
Rekordwerte bei der dauerhaften Zuwanderung und auch bei den Asylgesuchen: Die Migration in die OECD-Mitgliedsländer nimmt zu. Bei der Beschäftigung von Migranten setzt sich der Aufwärtstrend ebenfalls fort.
Seit 20 Jahren gibt es die Integrationskurse. Der Regierungsbeauftragte sieht die Zeit für eine Reform gekommen. Man müsse das Angebot stärker mit dem Arbeitsmarkt zusammen denken. Hinter den Kulissen wird gemunkelt, in Wahrheit gehe es um Kostensenkung.
Die meisten Ukrainer sind in ihren Jobs deutlich überqualifiziert. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor. Danach sind die meisten auf dem Bau oder im Gastgewerbe tätig, im öffentlichen Sektor sind sie kaum beschäftigt.
Der Weg von Geflüchteten in Jobs ist oft lang. Und er könnte noch länger werden, wenn die Gelder für die Integrations- und Sprachkurse für 2025 halbiert werden. Dann könnten 180.000 Personen keinen Kurs beginnen – ein „sehr merkwürdiges Verständnis von Integrationspolitik.“ Von Dirk Baas
In der Migrationspolitik spielt Bayern den Hardliner. Im Kampf gegen den Fachkräftemangel setzt der Freistaat in der Pflege aber schon länger auf Migration und eine schnellere Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen. Das soll massiv ausgeweitet werden.