2012 schließt die Stadt Hamburg Staatsverträge mit muslimischen Religionsgemeinschaften. Zehn Jahre später sollen sie evaluiert werden. Das ist geschehen. In der Bewertung gehen die Meinungen auseinander: SPD sieht klare Erfolge, bei der CDU herrscht weiter Misstrauen.
Die islamische Wohlfahrtspflege agiert noch lange nicht auf Augenhöhe mit Caritas, Diakonie oder Arbeiterwohlfahrt. Aber die muslimischen Anbieter professionalisieren sich in einer Zeit des Wandels. Von Dirk Baas
Mehrere Moscheen in NRW sind bedroht worden, auf ein alevitisches Gemeindehaus wurde geschossen. Die Polizei ermittelt. Muslime und Aleviten warnen vor der Gewaltspirale. Linke fordern Landesregierung auf, einen Plan zum Schutz von Moscheen vorzulegen.
Rheinland-Pfalz und die Alevitische Gemeinde schließen einen Vertrag. Mit dem Vertragsabschluss wird unter anderem alevitischer Religionsunterricht zum ordentlichen Lehrfach an Schulen. Eine finanzielle Förderung soll es nicht geben.
Nach Hamburg sol in Berlin der zweite alevitische Friedhof in Europa entstehen. Auf einer Fläche von etwa 3.000 Quadratmetern solle Platz für rund 400 Gräber geschaffen werden.
In Hamburg soll auf 5.000 Quadratmetern der erste alevitische Friedhof entstehen. Eine ehemalige Schulsporthalle stellt der Bezirk Bergorf kostenlos zur Verfügung.
Die muslimische Religionsgemeinschaft der Aleviten könnte in Bremen erstmals in einen öffentlich-rechtlichen Rundfunkrat einziehen. Die entsprechende Änderung des Radio-Bremen-Gesetzes könnte bald beschlossen werden.
Die Stadt Bremen hat als zweites Bundesland nach Hamburg einen Vertrag mit der Alevitischen Gemeinde geschlossen. Es geht unter anderem um die offizielle Anerkennung alevitischer Feiertage und um das Recht, Gemeindehäuser bauen zu dürfen.
Niedersachsen beginnt Vertragsverhandlungen zwischen Landesregierung, Ditib und Schura sowie der Alevitischen Gemeinde Deutschlands. Eine Absichtserklärung wurde am Montag unterzeichnet.
Unter diesem Motto wurden schon viele Völkergemeinschaften gespalten und aufeinander gehetzt. Während die Kontrahenten mit sich selbst beschäftigt waren, konnten die Spalter ihre politischen Absichten in Ruhe weiter verfolgen. Getreu dem Grundsatz, man gebe den Kindern Spielzeug und arbeite im Haushalt weiter. Von Ayşe Sağır