
Hanau
Unbekannte schmieren dutzende Hakenkreuze – mit menchlichem Blut
Unbekannte hinterlassen fast 50 Hakenkreuze aus menschlichem Blut an Autos und Hauswänden in Hanau. Die Hintergründe der Tat sind der Polizei bislang ein Rätsel. Nouripour erinnert an den rassistischen Anschlag vor fünf Jahren.
Donnerstag, 06.11.2025, 12:41 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 06.11.2025, 12:41 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Fast 50 Autos, mehrere Briefkästen und Hauswände sind in Hanau offenbar mit Blut beschmiert worden. Wie die Polizei mitteilte, meldete sich ein Mann, der eine rötliche Flüssigkeit an seinem im Stadtteil Lamboy abgestellten Fahrzeug festgestellt habe. Die Flüssigkeit war laut den Ermittlern in Form eines Hakenkreuzes auf die Motorhaube des Wagens aufgebracht worden. Im Umfeld fanden die Beamten demnach zahlreiche weitere beschmierte Autos sowie Briefkästen und auch Hauswände.
Insgesamt seien bislang fast 50 Fahrzeuge registriert worden – viele von ihnen mit dem verbotenen Symbol beschmiert. Ein spezieller Vortest habe ergeben, dass es sich bei der Substanz um menschliches Blut handeln dürfte. Woher es stammt, ist laut Polizei unklar. Es gebe keine Hinweise auf verletzte Personen in dem Zusammenhang. Die Hintergründe und Absichten der Tat seien bislang völlig unklar, hieß es.
Die Polizei bittet um Hinweise. Sie ermittelt wegen Sachbeschädigung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.
Erinnerung an 19. Februar 2020
Bundestagsvizepräsident Omid Nouripour (Grüne) zeigte sich entsetzt von der Tat. „Das macht mich fassungslos“, teilte er mit. „Diese Tat zielt mitten in das Herz der Stadt Hanau und reißt die Wunden des rechtsterroristischen Anschlages vor fünf Jahren auf. Sie muss schnellstmöglich aufgeklärt werden.“
Am 19. Februar 2020 hatte ein Rechtsterrorist in Hanau neun junge Menschen mit Migrationsgeschichte in zwei Shisha-Bars und anschließend seine Mutter und sich selbst erschossen. Die Tat gilt als einer der schwersten rassistisch motivierten Anschläge in der Geschichte der Bundesrepublik und hat die Stadt bis heute geprägt. Überlebende und Angehörige der Opfer werfen der Polizei massives Versagen vor. Die Ermittlungen hätten viele Fragen nicht beantwortet. (dpa/mig) Aktuell Panorama
Wir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.
MiGGLIED WERDEN- Waffenarsenal gefunden Hakenkreuze und SS-Uniformen nicht zwingend rechtsextrem
- Hohe Jobquote, viele Trennungen Wie Ukrainer in Deutschland leben und arbeiten
- Nach Gerichtsbeschluss 14 Afghanen mit Zusage aus Bundesaufnahmeprogramm eingereist
- Hamburg Betrug mit Scheinvaterschaften im Fokus der Politik
- Studie Migranten teilen demokratische Werte
- In den Rücken geschossen Keine Notwehr: Anklage gegen Polizisten im Fall Lorenz A.