
Studie
Deutschland als Studienort weiter beliebt – trotz Diskriminierung
Deutschland zieht weiter Studierende aus aller Welt an – doch zwischen Hörsaal und Alltag klafft eine Lücke: Während internationale Talente die Hochschulen loben, berichten viele zugleich von Diskriminierung und Hürden jenseits des Campus.
Mittwoch, 03.09.2025, 12:15 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 03.09.2025, 12:15 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Deutschland gehört weiterhin zu den beliebtesten Studienorten in der Welt. Wie die am Dienstag vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) in Bonn vorgelegte Studie „Benchmark internationale Hochschule“ (Bintho) ergab, zeigten sich zudem drei Viertel der befragten Studenten aus dem Ausland mit dem Studium in Deutschland sehr zufrieden. Zugleich berichten viele aber auch von Diskriminierungen im Alltag. Für die Erhebung wurden mehr als 115.000 Studentinnen und Studenten an über 130 Hochschulen befragt.
So gaben drei Viertel der befragten Studenten aus dem Ausland an, dass Deutschland ihr bevorzugtes Ziel für ein Auslandsstudium gewesen sei. Gründe waren die Technologieführerschaft Deutschlands in vielen Bereichen, englischsprachige Studiengänge, attraktive Berufsperspektiven sowie im internationalen Vergleich niedrige Studien- und Lebenshaltungskosten.
Zwei Drittel wollen in Deutschland bleiben
Drei Viertel der Studierenden aus dem Ausland fühlten sich laut der Umfrage an ihrer Hochschule willkommen, nur zwei Prozent überhaupt nicht und noch einmal sechs Prozent eher nicht. Zugleich fühlte sich außerhalb der Hochschule von den ausländischen Studenten nur die Hälfte der Befragten willkommen. Als besonders herausfordernd nahmen die Studierenden aus dem Ausland die Wohnungssuche, bürokratische Formalitäten außerhalb der Hochschule sowie den Kontakt zu deutschen Kommilitonen wahr.
Rund zwei Drittel der Befragten planten den Angaben zufolge, nach dem Abschluss zunächst in Deutschland zu bleiben. Etwa die Hälfte strebt eine langfristige Berufstätigkeit an, viele denken sogar an eine Unternehmensgründung.
Mukherjee: Berichte über Diskriminierungen sind Mahnung
Für DAAD-Präsident Joybrato Mukherjee verdeutlicht die Studie, dass Deutschland als exzellenter Studien- und Arbeitsstandort international geschätzt werde. Dies sei „eine große Chance, um dringend benötigte Talente aus aller Welt langfristig für unser Land zu gewinnen“. Allerdings seien Berichte über Diskriminierungen eine Mahnung.
Auch um die Auslandsmobilität deutscher Studierender ging es in der Befragung. 60 Prozent derjenigen ohne Auslandserfahrung interessierten sich demnach für ein Studium oder Semester im Ausland, aber nur ein Viertel setzte dies auch um. Haupthemmnisse waren Schwierigkeiten bei der Finanzierung, die Trennung von Familie, Freunden oder Partnern sowie der Zeitverlust im Studium. (dpa/mig) Aktuell Panorama
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