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Küste der spanischen Enklave in Nordafrika, Ceuta © Lucas Neves/AFP

Ceuta/Spanien

54 Minderjährige aus Marokko erreichen schwimmend EU-Boden

Immer wieder wagen Menschen den gefährlichen Weg in Spaniens Nordafrika-Exklaven. Jetzt haben es über 50 Minderjährige geschafft, schwimmend EU-Land zu betreten. Sie haben Chancen auf einen Verbleib.

Montag, 28.07.2025, 13:19 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 28.07.2025, 13:19 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Insgesamt 54 Minderjährige sind von Marokko aus durch das Mittelmeer zur spanischen Nordafrika-Exklave Ceuta geschwommen. Es handele sich überwiegend um Marokkaner, berichtete der staatliche spanische TV-Sender RTVE. Rettungskräfte seien die ganze Nacht und am folgenden Tag im Einsatz gewesen, um Schwimmer aus dem Meer zu retten. Die Strecke von Marokko nach Ceuta durch das Meer ist zwischen 300 und 500 Meter lang.

Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie einige der Minderjährigen auch in einem Schlauchboot an den Strand von Ceuta gebracht wurden. Von Toten wurde zunächst nichts bekannt.

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Während Volljährige meist schnell zurückgeschoben werden, dürfen unbegleitete Minderjährige bleiben – zumindest bis sie 18 sind. Die Aufnahmekapazitäten sind jedoch überlastet und die Regionalregierung bat die Regierung in Madrid, Jugendliche aufs Festland zu holen.

Großer Andrang vor vier Jahren

Von Marokko aus versuchen immer wieder Menschen in eine der beiden spanischen Exklaven in Nordafrika, neben Ceuta auch Melilla, zu gelangen. Die Menschen aus Marokko und anderen Ländern Afrikas hoffen auf ein besseres Leben auf dem spanischen Festland oder in anderen EU-Ländern.

Den bisher größten Andrang gab es am 17. Mai 2021, als rund 8.000 Menschen durchs Meer nach Ceuta schwammen oder am Strand entlangliefen und über den Grenzzaun kletterten. Marokko hatte kurzzeitig seine Grenze faktisch geöffnet. Einer der Schwimmer kam damals ums Leben.

Tumulte mit 23 toten Menschen

Gut ein Jahr später starben mindestens 23 Menschen bei dem Versuch, den Zaun zur Exklave Melilla zu überwinden. Menschenrechtler warfen den spanischen Grenzschützern brutales Vorgehen vor. Sie hätten den Tod der Menschen in Kauf genommen. Auch die spanische Regierung musste Kritik einstecken, weil sie ihre Grenzen nicht geöffnet hatte und die Situation eskalieren ließ.

In diesem Jahr gelangten nach Angaben des UN-Flüchlingshilfswerks UNHCR bisher fast 20.000 Menschen nach Spanien, davon 1.500 Menschen nach Ceuta. (dpa/mig) Aktuell Ausland

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