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Frau auf der Straße (Symbolfoto) © de.depositphotos.com

Amtliche Zahlen

Als Prostituierte sind ganz überwiegend Ausländerinnen angemeldet

In Deutschland sind rund 32.300 Personen als Prostituierte gemeldet. Die allermeisten von ihnen sind Ausländerinnen. Das geht aus Daten des Statistischen Bundesamtes hervor. Die meisten sind rumänische Staatsbürgerinnen. Die Dunkelziffer wird auf ein Vielfaches geschätzt.

Donnerstag, 03.07.2025, 11:40 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 03.07.2025, 12:13 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Zum Jahresende 2024 waren bei den Behörden in Deutschland rund 32.300 Prostituierte nach dem Prostituiertenschutzgesetz gültig angemeldet. Das waren 5,3 Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Davon hatten 26.651 Prostituierte keine deutsche Staatsangehörigkeit. Das entspricht einem Anteil von 83 Prozent.

Die drei häufigsten ausländischen Staatsangehörigkeiten der Prostituierten waren die rumänische mit 11.500 (36 Prozent), die bulgarische mit 3.400 (11 Prozent) und die spanische mit 2.600 (8 Prozent). Aus Asien waren 1.236 und Amerika 644 Prostituierte registriert.

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Die meisten sind zwischen 21 und 44 Jahre alt

Wie das Statistikamt weiter mitteilt, war trotz des allgemeinen Anstiegs die Zahl angemeldeter Prostituierter auch Ende 2024 deutlich niedriger als vor der Corona-Pandemie Ende 2019. Damals waren 40.400 Prostituierte angemeldet.

Von den angemeldeten Prostituierten waren die meisten, nämlich 24.100 (75 Prozent) zwischen 21 und 44 Jahre alt. 7.200 (22 Prozent) waren 45 Jahre oder älter und 1.000 (3 Prozent) waren 18 bis 20 Jahre alt.

Mehr Bordelle als vor der Pandemie

Für Prostituierte besteht laut Gesetz eine Anmeldepflicht, für Prostitutionsgewerbe wie etwa Bordelle eine Erlaubnispflicht. Die Zahl der Genehmigungen für ein Prostitutionsgewerbe sank vergangenes Jahr im Vorjahresvergleich von 2.310 auf 2.250. Trotz des Rückgangs waren es mehr als vor der Pandemie: 2019 zählte das Bundesamt 2.170 Genehmigungen.

93 Prozent der Ende 2024 gemeldeten Prostitutionsgewerbe waren Prostitutionsstätten, wie zum Beispiel Bordelle. Die übrigen Erlaubnisse betrafen Prostitutionsvermittlungen sowie Prostitutionsfahrzeuge und -veranstaltungen.

Hunderttausende in der Illegalität

Zum Ausmaß illegaler Prostitution in Deutschland gibt es nur Schätzungen, diese reichen von mehreren Zehntausend bis mehreren Hunderttausend. Die Organisation Solwodi, die sich um Frauen in Not kümmert, geht von rund 250.000 Menschen aus, die sich in Deutschland illegal prostituieren, wie die Vorsitzende Maria Decker sagt.

Darunter seien Opfer von Menschenhandel, die sexuell ausgebeutet würden. Ebenso wie Frauen aus prekären Verhältnissen, die mit falschen Versprechen nach Deutschland gelockt würden oder für sich keine andere Perspektive sähen. Auch die sogenannte Beschaffungsprostitution von Drogenabhängigen ist in der Schätzung enthalten.

Prostitution in Bordellen nehme ab, dafür wachse der Bereich der Wohnungsprostitution, die Kunden werden dabei über das Internet gefunden. Sich bei Behörden offiziell anzumelden, komme für viele der Menschen aus unterschiedlichen Gründen nicht in Betracht. Wichtig wären mehr Unterstützungsangebote für sie, wie etwa Ausstiegsprogramme. „Wir sollten hier als Gesellschaft nicht wegschauen“, sagt Decker. (epd/dpa/mig) Aktuell Gesellschaft

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