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Polizei findet Waffenlager © Foto: Staatsanwaltschaft Wuppertal

Waffenarsenal gefunden

Hakenkreuze und SS-Uniformen nicht zwingend rechtsextrem

Hinter einem Tresor und Geheimtüren entdecken Ermittler in Remscheid ein riesiges Waffenlager – dazu: zahlreiche Hakenkreuz-Flaggen und SS-Uniformen. Laut NRW-Innenminister Reul ist das nicht zwingend Rechtsextremismus. Im Netz sorgt das für Aufheiterung.

Sonntag, 02.11.2025, 10:44 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 02.11.2025, 10:45 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Nach dem Fund eines riesigen illegalen Waffenarsenals und Nazi-Relikten in Nordrhein-Westfalen ist noch unklar, ob es einen rechtsextremistischen Hintergrund gibt. Die Tatsache, dass in einem durchsuchten Keller auch zahlreiche Hakenkreuz-Flaggen, SS-Uniformen und Ähnliches gefunden worden seien, bedeute nicht zwingend, dass es sich um Rechtsextremismus handeln müsse, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) im Fachausschuss des Düsseldorfer Landtags.

Der Staatsschutz sei eingeschaltet und schaue sich die Hintergründe genau an. Es gebe „Militär-Verrückte“, die neben Waffen auch alles Andere aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs sammelten, erläuterte Reul. Der Fund in Remscheid erinnere „an ein Weltkriegsmuseum“ beziehungsweise an einen „Waffenhandel samt Büchsenmacher-Werkstatt“.

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In sozialen Netzwerken erntet Reuls Mahnung zahlreiche Smileys. „Wenn man dieses Waffenarsenal bei Mohamad findet und dazu Flaggen vom Islamischen Staat – und dann mahnt der Innenminister, das müsse noch nicht zwingend Islamismus sein. Kannste dir nicht ausdenken :)“ [sic!], schreibt etwa ein anonymer Nutzer auf Facebook.

Geheimräume wie im Film

Am Sonntag hatten laut Innenministerium rund 100 Beamte eine Razzia gestartet wegen des Verdachts des illegalen Handels mit Kriegswaffen und mit Rauschgift. In Remscheid waren sie im Keller eines Hauses zunächst auf eine Art Waffenmuseum gestoßen und dann hinter einem Tresor und hinter einer Vitrine auf zwei Geheimtüren, hinter denen weitere Waffen, darunter auch Kriegswaffen, gelagert wurden.

„Die Tür konnte man nur mit einem versteckten Mechanismus öffnen“, schilderte Reul. „Das kennt man meistens nur aus Filmen. Den Ermittlern ist das aber aufgefallen, weil sie sich den Grundriss des Hauses genau angeschaut haben.“

Hunderte Waffen entdeckt

Bei dem Einsatz seien 320 Langwaffen gefunden worden – wie Maschinengewehre, Sturmgewehr und Flinten – 51 Kurzwaffen, also Pistolen und Revolver, 38 Handgranaten, einige Minen und auch Panzerfäuste, Zündköpfe und Sprengschnüre. Zudem fanden die Beamten scharfe Gewehre mit Zielfernrohr und Schalldämpfer. Spezialisten des Landeskriminalamts hätten bestätigt, dass viele Waffen funktionstüchtig waren. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft könnte es sich um einen der größten Funde von Kriegswaffen in Nordrhein-Westfalen handeln.

Der Abtransport wird voraussichtlich noch mehrere Tage in Anspruch nehmen. Zum jetzigen Zeitpunkt werde gegen elf Personen ermittelt – bis zum vergangenen Sonntag verdeckt, sagte Reul. Drei Verdächtige im Alter von 34, 37 und 59 Jahren sitzen in Untersuchungshaft. Weil die Bande auch international unterwegs gewesen sei, seien auch das Bundeskriminalamt und Europol eingeschaltet worden, so Reul. (dpa/mig) Aktuell Panorama

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