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Kaputte Fensterscheibe (Symbolfoto) © Fachdozent @ pixabay.com (Lizenz), bearb. MiG

Länderumfrage

Rechtsextremismus unter Jugendlichen explodiert

Alarmierende Zahlen: In Sachsen hat sich die Zahl junger Tatverdächtiger mehr als vervierfacht. Auch andere Bundesländer melden drastische Zuwächse – die Bandbreite reicht von Propaganda bis Gewalt.

Sonntag, 28.09.2025, 13:08 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 28.09.2025, 13:08 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Die Zahl Jugendlicher und Heranwachsender, die einer rechtsextremen Straftat verdächtigt werden, hat im vergangenen Jahr stark zugenommen. Laut einer Umfrage der Hilfsorganisation Weißer Ring in allen Bundesländern, die dem Evangelischen Pressedienst vorab vorliegt, stiegen die Zahlen überall.

Den bei weitem stärksten Anstieg verzeichnete Sachsen, wo im vergangenen Jahr 1.297 14- bis 20-Jährige einer Straftat mit rechtsextremem Hintergrund verdächtigt wurden. Im Vorjahr seien es 310 gewesen, was einer Zunahme um 318,4 Prozent entspricht. Ebenfalls starke Zunahmen gab es in Nordrhein-Westfalen mit plus 147 Prozent (von 247 Verdächtigen im Jahr 2023 auf 610 Verdächtige im vergangenen Jahr) und in Hessen mit plus 115,9 Prozent (113 Verdächtige im Jahr 2023 und 244 im vergangenen Jahr).

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Deutlich mehr 14- bis 20-Jährige, die einer rechtsextremen Straftat verdächtigt werden, gab es demzufolge auch in Mecklenburg-Vorpommern mit plus 107,5 Prozent (280 Verdächtige im Jahr 2023 und 581 im vergangenen Jahr), in Sachsen-Anhalt (plus 87,5 Prozent, von 208 Tatverdächtigen 2023 auf 390 Verdächtige 2024) und im Saarland mit plus 84 Prozent (von 25 auf 46).

Geringster Anstieg in Bremen

Die geringsten Anstiege verzeichneten die Stadtstaaten Bremen (plus 14,3 Prozent, von 21 auf 24 Tatverdächtige) und Berlin (plus 21 Prozent, von 143 auf 173 Verdächtige). Rheinland-Pfalz, Hamburg und Schleswig-Holstein hätten nicht geantwortet, teilte der Weiße Ring mit.

Nach Angaben des Weißen Rings sind die Jugendlichen und Heranwachsenden in der Mehrzahl Propagandadelikten verdächtig. Doch auch Gewalttaten hätten zahlenmäßig zugenommen. Experten sehen hinter der Entwicklung mehrere Ursachen: von rechtsextremen Netzwerken in sozialen Medien bis zu politischen Debatten, die Vorurteile befeuern. Sie fordern mehr Prävention an Schulen, wo rechts motivierte Delikte ebenfalls zunehmen. (epd/mig) Aktuell Panorama

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