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Wohnhaus (Symbolfoto) © de.depositphotos.com

DIW-Studie

Frauen und Migranten fürchten Kriminalität überproportional

Migranten empfinden ihre Wohnumgebung häufiger als unsicher. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor. Laut DIW könnte das an den tatsächlichen Bedingungen vor Ort liegen, aber auch an sozialen Unterschieden.

Mittwoch, 23.07.2025, 15:32 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 23.07.2025, 15:35 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Die individuelle Furcht vor Kriminalität und die tatsächliche Sicherheitslage klaffen einer aktuellen Studie zufolge mitunter deutlich auseinander. Das fand das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) heraus, das für seine am Mittwoch veröffentlichte Untersuchung Daten des Sozioökonomischen Panels und des Gleichwertigkeitsberichts der Bundesregierung 2024 auswertete.

Vulnerable Gruppen wie alte Menschen und Frauen fürchten sich demnach stärker vor Kriminalität, obwohl sie tatsächlich nicht so stark von ihr bedroht sind wie Männer und junge Menschen. „Dieser scheinbare Gegensatz lässt sich durch die höhere Verletzlichkeit dieser Gruppen plausibel erklären“, erläuterte Studien-Mitautorin Anna Bindler. Auch könne Kriminalitätsfurcht zu Vermeidungsverhalten führen, das wiederum das Risiko, Opfer zu werden, senken könne.

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Unterschiedliche Lebensumstände

Menschen mit niedrigerem Haushaltseinkommen oder ohne Hochschul-Abschluss fühlen sich der Studie zufolge unsicherer als Personen mit einem höheren Einkommen oder mit einem abgeschlossenen Hochschulstudium. Migrantinnen und Migranten empfänden sich in ihrem Wohnumfeld unsicherer als Menschen ohne Migrationshintergrund. Studien-Mitautorin Hannah Walther mutmaßte, dies könne mit unterschiedlichen Lebensumständen zusammenhängen, aber auch mit dem tatsächlichen Kriminalitätsrisiko vor Ort.

Regional betrachtet, zeige sich ein Nord-Süd-Gefälle der Kriminalitätsfurcht: Im Süden Deutschlands sei die Kriminalitätsbelastung geringer und dort fühlten sich die Menschen auch sicherer. „Die Angst vor Kriminalität kann die Lebensqualität mindern und individuelles Verhalten, etwa das Konsum- oder Arbeitsmarktverhalten, beeinflussen“, heißt es in der Studie. Zudem könne sie politische Einstellungen prägen. (epd/mig) Aktuell Gesellschaft

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