
Amtliche Zahlen
Fast jeder dritte Hesse hat ausländische Wurzeln
In Hessens größter Stadt hat jeder zweite Bürger eine Migrationsgeschichte. Rund 1,35 Millionen Menschen haben einen ausländischen Pass. Die Altersstruktur der hessischen Bevölkerung mit und ohne ausländische Wurzeln ist unterschiedlich.
Montag, 21.07.2025, 10:33 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 09.07.2025, 15:00 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Fast jeder dritte Einwohner Hessens hat eine Einwanderungsgeschichte. In Frankfurt ist es sogar jeder Zweite. Laut dem Statistischen Landesamt in Wiesbaden lebten gemäß den „Erstergebnissen“ des Mikrozensus 2024 in Hessen 2,04 Millionen Bürger und Bürgerinnen mit ausländischen Wurzeln. Das waren 1,3 Prozentpunkte mehr als 2023.
Die Statistiker erfassten dabei die seit 1950 nach Deutschland eingewanderten Hessinnen und Hessen sowie ihre Kinder. 61,3 Prozent der Bevölkerung im Bundesland hatten 2024 demnach keine Einwanderungsgeschichte. Beim Mikrozensus wird alljährlich ein Prozent der Bevölkerung befragt.
Vielfältige Gründe für Einwanderung
Von den 1,5 Millionen 2024 in Hessen lebenden Eingewanderten der ersten Generation waren 39,1 Prozent seit 2014 zugezogen. Ihre Hauptgründe dafür waren laut dem Landesamt Flucht, Asyl und internationaler Schutz (28,1 Prozent), Familienzusammenführung (25,1 Prozent), Erwerbstätigkeit (24,4 Prozent) sowie Studium, Aus- oder Weiterbildung (7,5 Prozent).
Einwanderer im Land sind tendenziell jünger als Einheimische ohne Migrationsgeschichte: War Hessens Bevölkerung 2024 insgesamt im Durchschnitt 43,4 Jahre alt, lag diese Quote bei Bürgern mit ausländischen Wurzeln bei nur 38,4 Jahren.
195 verschiedene Nationen leben in Hessen
Die Zahl der Menschen ohne deutschen Pass betrug 2024 insgesamt 1,35 Millionen. Das sind 56,7 Prozent mehr als vor zehn Jahren. Insgesamt leben Menschen aus 195 verschiedenen Staaten in Hessen, wie aus Daten des Statistischen Landesamt weiter hervorgeht.
Laut der Statistik stellen türkische Staatsbürgerinnen und -bürger mit 166.900 Menschen die größte Gruppe, gefolgt von Staatsangehörigen der Ukraine (104.900 Personen). Die drittgrößte Gruppe stamme aus Rumänien (82.700 Personen). 18,9 Prozent aller Personen ohne deutsche Staatsangehörigkeit lebten demnach 2024 in Frankfurt am Main, gefolgt vom Landkreis Offenbach (6,9 Prozent) und dem Main-Kinzig-Kreis (6,7 Prozent).
Die Zahlen basieren auf einer Auswertung des Ausländerzentralregisters des Statistischen Bundesamtes. Dargestellt werden alle Personen, die nicht die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen – Menschen mit zwei Pässen sind nicht enthalten. (dpa/mig) Aktuell Gesellschaft
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