
Niedersachsen
CDU fordert Deutsch-Tests für Vierjährige
Ein verpflichtender Sprachtest mit vier Jahren und mehr Sprachförderung vor der Grundschule – so will die CDU vor allem Kinder erreichen, die bisher nicht in die Kita gehen. Wer den Test nicht besteht, bekommt 240 Stunden Sprachförderung.
Dienstag, 25.02.2025, 16:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 25.02.2025, 16:23 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Damit Kinder mit besseren Deutschkenntnissen in die Grundschulen kommen als bisher, fordert die CDU im niedersächsischen Landtag ein strengeres Vorgehen bei der Sprachförderung. Im vorletzten Jahr vor der Grundschule, also in der Regel im Alter von vier Jahren, sollten die Kinder verpflichtend einen Sprachtest ablegen müssen, sagte CDU-Fraktionschef Sebastian Lechner.
Sollten die Deutschkenntnisse dabei unzureichend sein, müssten diese Kinder im Jahr vor der Einschulung dann verpflichtend an einer 240 Stunden umfassenden Sprachförderung im Kindergarten teilnehmen. Eine ähnliche Regelung hatte zuletzt auch Bayern angekündigt. Neu ist diese Idee nicht. Schon vor 15 Jahren hatte sich die damalige Integrationsbeauftragte Maria Böhmer (CDU) für Sprachtests bei Kindern ab drei Jahren ausgesprochen und Kritik geerntet.
Ministerium: Sprachförderung bereits verpflichtend
Heute wird der Sprachstand der Kinder etwa 15 Monate vor der Einschulung untersucht. Darauf verweisen sowohl die CDU in ihrem Antrag zum Thema als auch das Kultusministerium. „Wenn dann der Bedarf festgestellt wird, dass ein Kind Förderung braucht im Bereich Sprache, dann bekommt es die und das ist dann verpflichtend“, sagte ein Sprecher des Ministeriums. Die CDU bemängelt allerdings, bisher hätten die Schulen keine rechtliche Handhabe gegenüber Eltern, deren Kinder nicht regelmäßig an der Förderung teilnehmen.
„Es geht darum, dass alle Kinder die gleichen Startchancen bekommen“, sagte Lechner. Die Forderung beschränke sich nicht allein auf Kinder mit Migrationshintergrund. Insbesondere Kinder, die bisher keine Kita besuchen, sollten mit dem Vorgehen erreicht werden. Nach Angaben der CDU gehen bislang etwa zehn Prozent der Vierjährigen nicht zur Kita.
Kein Test mit Kita-Bescheinigung
Dem Ministerium zufolge ist der Anteil etwas niedriger. Bei Kindern von drei bis sechs Jahren liege die Betreuungsquote bei 92 Prozent. Da davon auszugehen sei, dass die Quote bei den Dreijährigen etwas geringer ist, dürfte sie bei den vier- und fünfjährigen Kindern noch über den 92 Prozent liegen.
CDU-Chef Lechner sagte, der von seiner Fraktion geplante Deutsch-Test müsste nur dann nicht abgelegt werden, wenn eine Kita-Leitung bescheinigt, dass das Kind bereits gut Deutsch spricht. Stattfinden soll die vorschulische Sprachförderung in den Kitas – allerdings erteilt von Lehrkräften der Grundschulen. Um das zu ermöglichen, würde die CDU pro Jahr rund 20 Millionen Euro zusätzlich für die Kommunen im Landeshaushalt vorsehen, sagte der Oppositionsführer. (dpa/mig) Aktuell Politik
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