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Demo gegen CDU/CSU-Abstimmung mit der AfD © John MacDougall/AFP

„Wir sind die Brandmauer!“

Bundesweit Zehntausende bei Demos gegen Rechtsruck der Union

Nach der gemeinsamen Abstimmung von CDU/CSU und AfD im Bundestag demonstrieren seit Tagen landauf, landab Tausende. Eine der größten Protestdemonstrationen erlebt am Sonntag das Berliner Regierungsviertel. Schon am Montag soll es weitergehen.

Sonntag, 02.02.2025, 17:42 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 03.02.2025, 10:19 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Weit mehr als 100.000 Menschen haben in Berlin gegen die gemeinsame Abstimmung von Union und AfD für eine verschärfte Migrationspolitik protestiert. Die Demonstranten versammelten sich am Sonntag unter der Überschrift „Aufstand der Anständigen. Wir sind die Brandmauer!“ vor dem Reichstagsgebäude. Nach einer Auftaktkundgebung zogen die Teilnehmenden zum Konrad-Adenauer-Haus, der CDU-Parteizentrale im Stadtteil Tiergarten. Alle Zufahrtsstraßen dorthin waren voll mit Demonstrationsteilnehmern. Eine Sprecherin der Berliner Polizei bezifferte die Zahl der Demonstranten auf etwa 160.000.

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Der Publizist Michel Friedman, der vor wenigen Tagen aus Protest aus der CDU ausgetreten war, bezeichnete bei der Auftaktkundgebung in Berlin die AfD als eine „Partei des Hasses“. Dass CDU/CSU mit ihr gemeinsam für eine schärfere Migrationspolitik gestimmt hatten, nannte Friedman einen „unentschuldbaren Fehler“. Der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, mahnte, eine erneute gemeinsame Abstimmung mit einer in Teilen rechtsextremistischen Partei ein für allemal auszuschließen.

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„Wir sind die Brandmauer!“

Die Unionsfraktion hatte Mitte vergangener Woche mit den Stimmen der AfD einen Antrag für eine drastische Verschärfung der Asylpolitik durchgesetzt. Am Freitag scheiterten CDU/CSU im Bundestag indes mit dem Vorhaben, das sogenannte Zustrombegrenzungsgesetz verabschieden zu lassen.

Die Demonstranten in Berlin riefen mehrfach im Chor „Wir sind die Brandmauer!“. Auf selbstgemalten Plakaten war etwa zu lesen „Herz statt Merz“ oder „Kein Platz für Hass“. Weitere Redner auf der Kundgebung waren unter anderem Gedenkstättenleiter Jens-Christian Wagner von der Gedenkstätte Buchenwald, die Klimaaktivistin Luisa Neubauer, die Autorin Carolin Emcke und Amnesty-Generalsekretärin Julia Duchrow.

80.000 in Hamburg auf der Straße

Die Polizei in Regensburg sprach am Sonntagnachmittag von 20.000 Menschen, die gegen Rassismus und gegen die Asylpolitik der Union auf die Straße gingen. Bereits am Samstag hatten sich in zahlreichen Städten Menschen zu Demonstrationen versammelt.

So demonstrierten in der Hamburger Innenstadt nach Veranstalterangaben 80.000 Menschen, die Polizei sprach von 65.000 Teilnehmern. Unter dem Motto „Hamburg steht zusammen: Wer mit Faschisten paktiert, hat nichts kapiert!“ hatten „Fridays for Future“ und das Hamburger Bündnis gegen Rechts zu der Kundgebung aufgerufen.

Zehntausende in Köln und Bremen

In Köln waren nach Angaben der Organisatoren 45.000 Menschen bei einer Demonstration unter dem Motto „Keine Zusammenarbeit mit der AfD“ auf der Straße. An einer Kundgebung „Wir sind die Brandmauer!“ auf dem Stuttgarter Schlossplatz nahmen nach Veranstalterangaben 44.000 Menschen teil.

In Bremen demonstrierten auf dem Marktplatz laut Polizei bis zu 10.000 Menschen unter dem Motto „Merz & AfD stoppen, Asylrecht verteidigen“. Tausende demonstrierten am Samstag unter anderem auch in Oldenburg, Hildesheim, Göttingen, Halle, Leipzig, Essen, Neu-Isenburg, Karlsruhe und Ulm.

Weitere Demonstrationen gegen den Kurs von CDU und CSU sind für Montag in Berlin angekündigt. Die Initiativen „Zusammen gegen rechts“ und „Fridays for Future“ haben für den Vormittag zu einer Kundgebung am Rande des CDU-Bundesparteitages in Berlin aufgerufen. Der Parteitag findet im CityCube auf dem Berliner Messegelände statt. (epd/mig) Aktuell Gesellschaft

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