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Lehrerin vor der Schulklasse (Symbolfoto) © 123rf.com

Ein-Fach-Studium

Reform bei der Lehrerausbildung – auch für Lehrkräfte aus dem Ausland

Der Lehrermangel beschäftigt das Land seit Jahren. Nun wollen die Länder die Ausbildung öffnen, um mehr Personal zu gewinnen. Künftig soll man auch mit nur einem Studienfach Lehrkraft werden können. Das soll Lehrern aus dem Ausland den Weg in den Beruf öffnen.

Sonntag, 17.03.2024, 11:39 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 17.03.2024, 11:40 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Die Bundesländer haben vor dem Hintergrund des Lehrkräftemangels Reformen bei der Lehrerausbildung vereinbart. Die Kultusministerkonferenz der Länder (KMK) sprach sich in Berlin in einem Beschluss für eine Öffnung der Wege zum Lehrerberuf aus, wie das Gremium am Freitag nach Abschluss des Treffens mitteilte. Profitieren sollen von der Reform auch Lehrkräfte aus dem Ausland, die meist nur ein Fach studiert haben.

Künftig soll es demnach auch die Möglichkeit geben, Lehrer zu werden mit nur einem Studienfach. Momentan müssen angehende Lehrkräfte in der Regel auf mindestens zwei Fächer studieren. Zudem befürworten die Länder in ihrem Beschluss als zusätzlichen Ausbildungsweg auch duale Lehramtsstudiengänge und ein sogenanntes Quereinstiegs-Masterstudium für Absolventen zum Beispiel von Ingenieurwissenschaften, die sich später entscheiden, noch Lehrerin oder Lehrer zu werden. Mit den Maßnahmen solle kurz- und mittelfristig Lehrpersonal gewonnen werden, hieß es.

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Öffnung für ausländische Lehrkräfte

Die Koordinatorin der Unionsländer in der KMK, die Schleswig-Holsteinische Bildungsministerin Karin Prien, sagte nach dem Treffen, dass es sich um zusätzliche Wege handeln soll: „Wir gehen nicht ab von der grundständigen Lehrkräftebildung“, sagte die CDU-Politikerin. Man öffne aber die Ausbildung für mehr junge und auch ältere Menschen, die sich für den Lehrerberuf entschieden. „Dadurch werden zukünftig mehr Lehrende mit unterschiedlichen Biografien unsere Schulen bereichern“, sagte die saarländische Bildungsministerin und KMK-Präsidentin Christine Streichert-Clivot (SPD).

Das Modell Ein-Fach-Lehrkraft soll es unter anderem Lehrern aus dem Ausland mit nur einem studierten Fach leichter machen, in ihrem Beruf in Deutschland Fuß zu fassen. Auch angehende Mathematiker oder Informatiker, die Lehrer werden wollen, könnten damit angesprochen werden. Sie alle müssten dann nicht mehr ein zweites Fach nachstudieren, was möglicherweise viele davon abhält, Lehrkraft zu werden.

Steigende Schülerzahlen durch Einwanderung

Die Bildungsgewerkschaft VBE wandte sich gegen die Möglichkeit des dualen Studiums und grundsätzlich auch gegen Ein-Fach-Lehrkräfte. „Der Deprofessionalisierung muss Einhalt geboten werden“, sagte der VBE-Vorsitzende Gerhard Brand am Freitag.

Der Lehrkräftemangel wird die Schulen besonders oberhalb der Grundschulen nach Prognosen von Experten und Berechnungen der Länder noch über Jahre beschäftigen. Die KMK hatte in ihrer im Dezember veröffentlichten regelmäßigen Dokumentation zum Lehrkräfteeinstellungsbedarf und -angebot steigende Schülerzahlen durch Einwanderung als einen Grund genannt, dazu kommen ein steigender Personalbedarf durch den Ausbau der Ganztagsbetreuung und erhöhte Anforderungen etwa bei Inklusion und Sprachförderung. Und auch auf dem Lehrkräftearbeitsmarkt schlägt sich die Bevölkerungsentwicklung nieder: Die „Baby-Boomer-Generation“ verlasse das Berufsleben, wobei die nachrückende Generation viel kleiner sei. (dpa/mig) Aktuell Panorama

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