Studie

Muslime sehen sich bei der Wohnungssuche diskriminiert

Jeder Dritte Muslim fühlt sich im Alltag häufiger diskriminiert - bei der Wohnungssuche, bei der Arbeitsuche und in der Schule. Das ist das Ergebnis einer Studie des Bamf-Forschungszentrums. Danach sind Kopftuchträgerinnen öfter betroffen.

Dienstag, 14.11.2023, 18:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 22.11.2023, 13:41 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Ein Drittel der Menschen mit Migrationshintergrund aus einem muslimisch geprägten Herkunftsland fühlt sich häufiger in alltäglichen Situationen benachteiligt. Das ist das Ergebnis einer am Dienstag in Nürnberg veröffentlichten Studie des Forschungszentrums des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf-FZ).

Am stärksten sehen sich muslimische Menschen demnach bei der Wohnungssuche diskriminiert. Dies äußerte jede zweite Person. Von ähnlichen Erfahrungen berichteten die Befragten bei der Arbeitssuche und bei der Benotung in der Schule.

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Als Grund für die erlebte Benachteiligung vermuten die Betroffenen laut der Untersuchung „Diskriminierungserfahrungen von Menschen aus muslimisch geprägten Herkunftsländern“ am häufigsten ihre Herkunft. Ihre Religion folge mit deutlichem Abstand an zweiter Stelle.

Kopftuchträgerinnen häufiger diskriminiert

Die Religionsangehörigkeit einer Person sei Dritten in der Regel nicht bekannt ist, hieß es zur Erklärung. Es sei daher davon auszugehen, dass Menschen oftmals über ihr Erscheinungsbild, den Namen oder die Sprache als muslimisch gelesen würden. Musliminnen, die ein Kopftuch tragen, sehen sich der Studie zufolge in allen Lebensbereichen häufiger diskriminiert als muslimische Frauen ohne Kopfbedeckung.

Die Untersuchung basiert zusammen mit zwei anderen aktuellen Studien des Bamf-FZ auf der Studie „Muslimisches Leben in Deutschland 2020“. Dafür wurden mehr als 4.500 Menschen mit Migrationshintergrund befragt. Die drei Publikationen behandeln die Themen Interreligiosität, wahrgenommene Diskriminierung und Einstellungen zum gesellschaftlichen Zusammenleben.

Soziale Distanz gegenüber Asylbewerbern

Aus der Studie „Interreligiosität und interreligiöse Offenheit“ geht demnach hervor, dass Menschen, die nicht muslimisch sind, aber schon mindestens einmal eine Moschee aufgesucht oder muslimische Bekannte haben, deutlich seltener befürchten, dass der Einfluss des Islam in Deutschland zu groß wird.

Die soziale Distanz gegenüber Asylantragstellenden ist laut der Studie „Einstellungen über Zugehörigkeiten und Zusammenleben“ bei Personen mit und ohne Migrationshintergrund ähnlich stark ausgeprägt. (epd/mig) Aktuell Gesellschaft

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