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Bundeswehrsoldat (Symbolfoto) © 123rf.com

Studie

Hälfte der Soldaten nutzt Angebote der Militärseelsorge – außer Muslime

Etwa jeder zweite Soldat nutzt Militärseelsorge. Das geht aus einer Studie hervor. In Seelsorgegesprächen geht es oft um berufliche und private Sorgen sowie Ängste, weniger um Religion. Rund 3.000 muslimische Soldaten bleiben mangels Militärimame weiter außen vor.

Mittwoch, 18.10.2023, 16:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 19.10.2023, 8:05 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Rund die Hälfte der Bundeswehrsoldaten nutzt einer Umfrage zufolge Angebote der Militärseelsorge. Laut ersten Ergebnissen einer Studie vom Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr und dem Sozialwissenschaftlichen Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) haben 52 Prozent der Bundeswehrangehörigen bereits Angebote in Anspruch genommen. Etwa genau so viele erwägen, dies künftig erneut oder erstmals zu tun. Ein knappes Drittel antwortete auf die Frage „vielleicht“.

Für die Studie, die vollständig erst im nächsten Jahr veröffentlicht werden soll, wurden den Angaben zufolge mehr als 7.400 von Soldaten ausgefüllte Fragebögen ausgewertet. Bei den in Anspruch genommenen Angeboten überwiegen den Angaben zufolge Gottesdienste und Andachten. „Sehr häufig“ oder „häufig“ würden diese aber nur von neun Prozent der Soldaten besucht, gelegentlich von rund 20 Prozent.

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In Seelsorgegesprächen überwiegen den Angaben zufolge Themen, die einen direkten Zusammenhang mit dem Dienst haben, sowie allgemeine berufliche und private Sorgen sowie Ängste. Explizite religiöse Belange und Bedürfnisse „scheinen vergleichsweise weniger relevant“, hieß es. Die Militärseelsorge will nach eigenen Angeben die Ergebnisse der Studie für die Weiterentwicklung der Angebote nutzen.

Keine Imame für muslimische Soldaten

In der Bundeswehr begleiten evangelische, katholische und seit 2021 ein jüdischer Geistlicher Soldaten seelsorgerlich im Inland und auch bei Auslandseinsätzen. Die Zahl der Juden bei der Bundeswehr beziffert das Verteidigungsministerium mit 300. Imame für die rund 3.000 muslimischen Soldaten in der Bundeswehr gibt es hingegen nicht. Entsprechende Forderungen werden bereits seit vielen Jahren gestellt, Versprechen Seitens der Politik gab es auch schon, getan hat sich bis heute allerdings nicht viel.

Die Militärseelsorge gestaltet zudem den Lebenskundlichen Unterricht in der Bundeswehr. In Deutschland sind rund 100 evangelische Militärpfarrer im Einsatz. (epd/mig) Aktuell Panorama

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