Deutsche Welle, Satellit, Radio, Fernsehen, DW, Gebäude
Fernsehstandort der Deutschen Welle © Deutsche Welle Unternehmen @ flickr.com (CC 2.0), bearb. MiG

Umfrage

Mehrheit aufgeschlossen für fremdsprachige Akzente in Medien

In deutschen Medien gibt es keine Moderatoren mit ausländischem Akzent. Das liegt aber nicht am Publikum, wie eine Umfrage zeigt. Eine Mehrheit der Deutschen hätte nichts gegen fremdsprachige Akzente im TV und Radio. Nur eine Minderheit ist dagegen – aus rassistischen Motiven.

Mittwoch, 21.06.2023, 17:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 21.06.2023, 15:12 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Eine Mehrheit der Deutschen ist aufgeschlossen für fremdsprachige Akzente in Fernsehen und Radio. 58 Prozent würde es befürworten, wenn Moderatoren oder Sprecher eingesetzt werden, an deren Aussprache zu erkennen ist, dass Deutsch nicht ihre Muttersprache ist, wie der NDR am Mittwoch in Hamburg mitteilte. Gut jeder fünfte (21 Prozent) würde das dagegen ablehnen, ebenso viele seien unentschlossen, ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap unter rund 1.200 Bundesbürger für das NDR- Medienmagazin „Zapp“.

Für den Einsatz nicht-muttersprachlicher Moderatoren spreche aus Sicht der Befürworter vor allem der Gedanke der Chancengleichheit und Gleichberechtigung. Viele befürworteten den Einsatz, solange die Verständlichkeit des Gesprochenen gegeben sei, hieß es.

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Deutschlandradio Kultur-Chef: Keine Barrieren aufbauen

Ralf Müller-Schmid, Programmchef bei Deutschlandradio Kultur, sagt dazu gegenüber Zapp: „Ich glaube, dass das ein echtes Thema ist und dass wir gerade auch als bundesweite Radio- und Audio-Anbieter darüber nachdenken müssen, ob wir tatsächlich die Vielfalt der Gesellschaft insgesamt so abbilden, wie sie ist.“ Das sei ein offener Prozess, der auch dadurch gestaltet werde, dass keine falschen Barrieren aufgebaut werden.

Info: Infratest dimap befragte vom 09. bis 10. Mai 2023 in einer zufallsbasierten Telefon- und Online-Befragung 1.220 Wahlberechtigte in Deutschland mit einer Gewichtung nach soziodemographischen Merkmalen.

Dagegen kritisierten die Gegner, dass die Verständlichkeit des Gesprochenen eingeschränkt sein könnte. Einige befürchten der Umfrage zufolge ein geringeres Niveau des Gesagten aufgrund fehlender Sprachkenntnisse oder eines zu starken Akzents. Nicht zuletzt lehnen manche den Einsatz nicht-muttersprachlicher Moderatoren aus fremdenfeindlichen Motiven grundsätzlich ab. (epd/mig) Aktuell Gesellschaft

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