Kliniken begrüßen Vorstoß
Ministerin Schulze will Fachkräfte aus Entwicklungsländern anwerben
Entwicklungsministerin Svenja Schulze setzt sich für mehr Zuwanderung auf den deutschen Arbeitsmarkt ein. Die Krankenhausgesellschaft begrüßt den Vorstoß, fordert aber eine schnellere Arbeitserlaubnis für ausländische Kräfte.
Dienstag, 30.05.2023, 16:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 30.05.2023, 13:58 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Krankenhausgesellschaft-Chef Gerald Gaß begrüßt die weitere Anwerbung ausländischer Fachkräfte für den deutschen Arbeitsmarkt. Schon jetzt beschäftigten die Kliniken viele ausländische Kräfte, sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft der Düsseldorfer „Rheinischen Post“. Gaß forderte zugleich schnellere Freigaben durch die deutschen Ausländerbehörden.
Als Maßnahme gegen den Fachkräftemangel in Deutschland will Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) verstärkt auf Zuwanderung setzen. „Bei der Suche nach Fachkräften sollten wir die Entwicklungsländer stärker in den Blick nehmen“, sagte Schulze den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Viele dieser Länder stünden vor der Herausforderung, genügend Jobs für ihre junge, wachsende Bevölkerung zu schaffen.
Schulze: Keinen Schaden anrichten in armen Ländern
Die Ministerin warnte zugleich davor, Konkurrenz um Fachkräfte auf dem internationalen Arbeitsmarkt zu schaffen. Deutschland dürfe keinen Schaden anrichten in ärmeren Ländern, die ihre Fachkräfte selbst brauchten, betonte sie. In Ländern wie Indien oder Ghana sei die Arbeitslosigkeit allerdings so hoch, dass sie in der Fachkräfte-Migration einen Nutzen für sich und ihre Bevölkerung sähen.
Unterdessen beklagte Krankenhausgesellschaft-Chef Gaß, dass Kliniken und Mitarbeiter teilweise Monate warten müssten, bis es eine Arbeitserlaubnis gebe. „Was nützen uns 500 neue Mitarbeiter, die der Bundesarbeitsminister in Brasilien anwirbt, wenn es dann 16 verschiedene Anerkennungsverfahren gibt, in denen kleinteilig die Abschlüsse geprüft werden? Die deutsche Bürokratie lähmt die Krankenhäuser.“ (epd/mig) Aktuell Wirtschaft
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