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Polizeiabsperrung (Symbolfoto) © Stadtgeschehen-Luebeck @ pixabay.com (Lizenz), bearb. MiG

Sachsen

Opferberatung sieht Zunahme rechter Gewalt

Körperverletzungen und Brandanschläge auf Flüchtlingsunterkünfte – Sachsen kommt nicht aus den Schlagzeilen. Das spiegelt sich jetzt auch in den Zahlen der Opferberatung RAA wider. Danach wurden im vergangenen Jahr 205 Übergriffe gezählt. Das ist mehr als im Jahr zuvor.

Sonntag, 02.04.2023, 14:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Samstag, 01.04.2023, 12:54 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

In Sachsen hat die Opferberatung RAA voriges Jahr mehr rechtsmotivierte Angriffe gezählt als 2021. Wie der Verein in Leipzig mitteilte, wurden demnach 314 Menschen bei 205 Taten Opfer von derartigen Attacken. Im Jahr davor seien 189 Fälle gezählt worden, rund acht Prozent weniger. Schwerpunkte seien die Großstädte Dresden (64 Angriffe) und Leipzig (50), aber auch die Landkreise Nordsachsen, Bautzen und Zwickau.

Gerade in den ländlichen Regionen sei eine verstärkte rechte Raumnahme zu beobachten, sagte RAA-Fachreferentin Andrea Hübler. Sie führe zu gezielten Attacken auf politische Gegner, Alternative oder auch Angehörige der LGBT-Szene. Zum Beispiel habe es Angriffe auf Teilnehmer des Christopher-Street-Days (CSD) in Zwickau gegeben.

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Körperverletzung und Brandstiftungen

Laut Opferberatung handelte es sich beim Großteil der Fälle (147) um Körperverletzungen, gefolgt von 47 Bedrohungen oder Nötigungen. Zudem flossen zwei Brandstiftungen an Flüchtlingsunterkünften in Bautzen und Leipzig in die Statistik ein. Die Gefahr für Geflüchtete und deren Unterkünfte müsse von den politisch Verantwortlichen und den Sicherheitsbehörden ernst genommen werden, forderte Hübler. Die Landesregierung steht immer wieder in der Kritik, der Gefahr von rechts nicht mit Entschiedenheit zu begegnen.

Die Zahlen der Opferberatung weichen von denen der Polizei zur rechtsmotivierten Kriminalität ab. Von den 205 Fällen seien 151 auch polizeibekannt. 84 davon seien von der Polizei als „politisch motivierte Kriminalität rechts“ eingestuft worden, zahlreiche andere als „nicht zuzuordnen“. Laut Hübler liegen Opferberatung und Polizei bei der Definition rechter Kriminalität „gar nicht so weit auseinander“. „Aber die Bewertungen, die wir treffen und die Sicherheitsbehörden, sind nicht immer deckungsgleich“, sagte die Fachreferentin. (dpa/mig) Aktuell Panorama

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