Chanukka-Besuch
Scholz würdigt jüdische Unterstützung für Flüchtlinge
Ukraine-Flüchtlinge erhalten auch von jüdischen Gemeinden Hilfe. Der Bundeskanzler dankte dafür bei einem Besuch in einer jüdischen Schule in Berlin. Dass dort Chanukka gefeiert werde, sei angesichts des Leids, das Juden angetan wurde, ein Wunder.
Montag, 19.12.2022, 17:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 19.12.2022, 13:34 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Beim Besuch einer Grundschule hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) der Jüdischen Gemeinde zu Berlin für deren Engagement zugunsten von Flüchtlingen aus der Ukraine gedankt. In der Heinz-Galinski-Schule in Berlin-Westend entzündete er vor mehreren Hundert Schülerinnen und Schülern am Montag zudem das erste Licht am Chanukka-Leuchter. Das jüdische Lichterfest zeige, dass es heute wieder ein „blühendes jüdisches Leben“ in Deutschland gebe, sagte Scholz.
Dies sei ein „Wunder“, wenn man bedenke, welch „unvorstellbares Leid“ Juden angetan wurde. Es sei sein erstes Chanukka-Fest, das er mit Schülerinnen und Schülern feiere, sagte der Bundeskanzler.
Die Kerzen des Chanukka-Leuchters brächten Licht in die Dunkelheit, sagte Scholz. Das habe besonders in diesem Winter eine große Bedeutung, fügte er bei dem Besuch in Begleitung des Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Gideon Joffe, hinzu.
Scholz-Besuch „einzigartiges Zeichen der Verbundenheit“.
Der Bundeskanzler würdigte die Einrichtung einer Willkommensklasse an der Heinz-Galinski-Schule: „Ihr habt eure Mitschüler aus der Ukraine aufgenommen.“ Das zeige, dass man sehr viel schaffen könne, wenn man es gemeinsam angehe. Viele Menschen flüchteten vor dem schrecklichen Krieg in der Ukraine.
Der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster, erinnerte an den Namensgeber der Schule, Heinz Galinski (1912-1992), der ein unbequemer Streiter für das deutsche Judentum gewesen sei. Der Besuch des Bundeskanzlers in der Schule sei ein „einzigartiges Zeichen der Verbundenheit mit unserer Religion und unserer Kultur“.
Scholz besucht Willkommensklasse für ukrainische Geflüchtete
Jüdisches Leben gehöre zu Deutschland, betonte Schuster: „Das gilt gerade in schwierigen Zeiten, in denen Antisemitismus bis in die gesellschaftliche Mitte vordringt.“ Die jüdischen Schulen und auch der jüdische Religionsunterricht seien ein wichtiger Bestandteil für die Zukunft des Judentums in Deutschland. Das Chanukka-Fest stehe für den unbedingten Willen zum Überleben auch in schwierigen Zeiten.
Im Anschluss an die Feierstunde zum Auftakt des Channuka-Festes sprach Scholz mit Schülern und Schülerinnen der 5. und 6. Jahrgangsstufe und besuchte die Willkommensklasse für ukrainische Geflüchtete.
Chanukka bis 26. Dezember
Das achttägige jüdische Lichterfest Chanukka dauert in diesem Jahr bis zum 26. Dezember. Jeden Tag wird mit Einbruch der Dunkelheit ein neues Licht entzündet. Mit dem Lichterfest feiern Juden den Sieg der Makkabäer über die griechisch-syrische Fremdherrschaft im Jahre 164 vor Christus und die Wiedereinweihung des Jerusalemer Tempels.
Die Heinz-Galinski-Schule ist eine staatlich anerkannte Ganztagsschule in Trägerschaft der Jüdischen Gemeinde zu Berlin. Der Lehrplan folgt dem Berliner Rahmenplan unter besonderer Berücksichtigung jüdischer Inhalte und Traditionen. Alle Kinder sind dort nach Angaben der Schule unabhängig von ihrer Konfession willkommen. (epd/mig) Aktuell Panorama
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