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Fall des 16-jährigen Mouhamed D.

Minister prüft nach tödlichen Schüssen in Dortmund alte Polizeieinsätze

Nordrhein-Westfalens Innenminister Reul lässt Polizeieinsätze mit Todesfolge der vergangenen fünf Jahre untersuchen. Hintergrund sind tödliche Polizeischüsse bei einem Einsatz in Dortmund. Dabei wurde ein 16-jähriger Senegalese getötet. Der Polizei werden Fehler und Rassismus vorgeworfen.

Dienstag, 20.09.2022, 19:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 21.09.2022, 6:10 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Nach den tödlichen Schüssen auf den Jugendlichen Mouhamed D. aus dem Senegal bei einem Polizeieinsatz in Dortmund lässt der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) vergangene Polizeieinsätze untersuchen. In seinem Bericht an den Düsseldorfer Landtag, mit dem sich am Donnerstag der Innenausschuss befassen will, erklärt Reul, dass das polizeiliche Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten federführend beauftragt wurde. Es soll „Schusswaffengebräuche sowie sämtliche Zwangsmaßnahmen mit Todesfolge der letzten fünf Jahre erneut daraufhin“ überprüfen, „ob sich daraus Anhaltspunkte ergeben, die einen Anpassungsbedarf in der Aus- und Fortbildung nahelegen“.

Der kommunikative und deeskalierende Umgang von Polizeikräften im Streifendienst mit Menschen in psychischen Ausnahmesituationen sei bereits Teil der Ausbildung und soll gestärkt werden, wie es in dem Bericht des Ministers heißt. Seit dem Jahr 2019 würden jährlich im Durchschnitt etwa 15.500 Einsatzanlässe unter dem Stichwort „Suizidversuch“ erfasst – im Jahr 2022 seien es bisher über 10.000.

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Am 8. August war der 16-jährige Bewohner einer Jugendhilfeeinrichtung in der Dortmunder Nordstadt, Mouhamed D., von vier Polizeikugeln tödlich getroffen worden. Er starb trotz Notoperation am selben Abend im Krankenhaus.

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Bundesweites Aufsehen

Der Fall sorgte für bundesweite Aufmerksamkeit und führte zu Debatten über polizeiliche Ausbildung, Waffeneinsatz und Rassismus. Reul hatte Fehler beim Polizeieinsatz eingeräumt, dass einige Dinge möglicherweise nicht „einwandfrei gelaufen“ sind. Auslöser für den Einsatz war ein Notruf eines Betreuers der Wohngruppe. Dieser hatte gemeldet, dass sich der Jugendliche ein Messer vor den Bauch halte und nicht dazu gebracht werden könne, es aus der Hand zu geben. Der Jugendliche spreche kein Deutsch.

Gegen die Polizeibeamten, die während des Einsatzes Waffen oder Einsatzmittel gegen den Jugendlichen verwendeten, ermitteln die Kollegen aus dem 30 Kilometer entfernten Recklinghausen. Gegen einen der Polizisten wurde eine vorläufige Dienstenthebung ausgesprochen, wie Reul in seinem jüngsten Bericht schildert. (epd/mig) Aktuell Panorama

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