DIHK
Unternehmen brauchen Flüchtlinge als Arbeitskräfte
Angesichts des Fachkräftemangels sind Betriebe laut DIHK auf die Integration von Geflüchteten angewiesen. Das Bundeswirtschaftsministerium verspricht Erleichterungen beim Aufenthaltsrecht von Geflüchteten.
Dienstag, 10.05.2022, 16:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 19.05.2022, 17:08 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Betriebe sind nach Angaben des „Netzwerks Unternehmen integrieren Flüchtlinge“ angesichts des Fachkräftemangels auf die Integration von Flüchtlingen angewiesen. Der Erfolg bei der Integration sei für deutsche Unternehmen in Zukunft essenziell, sagte Sofie Geisel von der Hauptgeschäftsführung des Deutschen Industrie- und Handelskammertags, Gründer und Träger des Netzwerks, am Dienstag in Frankfurt am Main.
Die Coronakrise habe einen Schock für die Unternehmen und noch mehr für die frisch integrierten Flüchtlinge bedeutet, sagte Geisel. Viele Bemühungen seien steckengeblieben, viele Hilfsstrukturen aber in Unternehmen bewahrt worden. Das Netzwerk gehe davon aus, dass die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt im Eigeninteresse der Unternehmen auch in Zukunft erfolgreich sein werde. Menschen aus der Ukraine hätten den von Unternehmen gewünschten Bildungsstand. Viele dieser Flüchtlinge seien jüngere Frauen mit Kindern und daher auf Kinderbetreuung angewiesen. Sie seien allerdings von Kriegserlebnissen belastet, und viele wollten in ihr Heimatland zurückkehren.
Ministerium: Wollen Aufenthaltsrecht von Flüchtlingen vereinfachen
Der Staatssekretär des Bundeswirtschaftsministeriums und Bundesbeauftragte für den Mittelstand, Michael Kellner (Grüne), sicherte dem Netzwerk von mehr als 3.000 Unternehmen weiter die Unterstützung der Bundesregierung zu. Die Ampelkoalition wolle in drei Gesetzespaketen das Aufenthaltsrecht von Flüchtlingen vereinfachen. Die Praxis der Kettenduldung solle beendet und nach fünf Jahren Aufenthalt ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht verliehen werden. Duldungen sollten großzügiger erteilt und die Einwanderung von Fachkräften erleichtert werden.
Mehrere Unternehmensvertreter betonten in einer Gesprächsrunde, dass eine umfassende und intensive Betreuung von Flüchtlingen durch die Unternehmen erforderlich sei. Dazu gehörten Sprachkurse, Praktika, die Begleitung des Schulunterrichts oder Unterstützung hinsichtlich des Aufenthaltsrechts. (epd/mig) Aktuell Wirtschaft
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