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Rettungsschiff Alan Kurdi im Mittelmeer © Sea Eye

Flüchtlingspolitik

Seenotrettungsschiff „Rise Above“ darf anlegen, „Sea Eye“ muss warten

Dutzende Geflüchtete können mehrere Tage nach ihrer Rettung in Sizilien an Land gehen, mehr als 200 weitere auf der „Sea Eye 4“ warten weiter auf einen sicheren Hafen. Die Situation der Menschen an Bord ist ernst.

Dienstag, 21.12.2021, 5:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 20.12.2021, 14:18 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Eine halbe Woche nach ihrer Rettung aus Seenot haben 66 Flüchtlinge an Bord der „Rise Above“ Sizilien erreicht. Das Schiff der Dresdner Organisation Mission Lifeline legte am Sonntagabend in Porto Empedocle an, wie die Seenotretter am Montag mitteilten. Die Geretteten sollten nun bald von Bord gehen.

Die Flüchtlinge und Migranten waren am Donnerstag laut Mission Lifeline in der Malta zugewiesenen Zone aus dem Meer gerettet worden. „Eigentlich wäre Malta zuständig gewesen, den Einsatz zu koordinieren und uns einen sicheren Hafen zuzuweisen“, erklärte Sprecher Axel Steier. Doch Malta habe zu keinem Zeitpunkt auf die Meldungen der Organisation reagiert.

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Dramatische Situation an Bord

Derweil suchte die „Sea-Eye 4“ am Sonntag mit 223 Männern, Frauen und Kindern an Bord vor der Küste Siziliens Schutz vor dem stürmischen Wetter. Unter den Geretteten seien sieben schwangere Frauen und acht Kinder, mehrere Personen benötigten eine medizinische Behandlung, erklärte die Organisation Sea-Eye auf Twitter.

Ein fünf Jahre alter Junge, der tagelang nahezu bewegungslos auf einem kleinen Boot ausharren musste, könne wegen starker Schmerzen nicht mehr alleine gehen. Die Mannschaft trainiere nun täglich mit ihm. Noch am Sonntagabend hätten zwei Personen aus gesundheitlichen Gründen evakuiert werden müssen, teilte Sea-Eye am Montag mit. Für die anderen Geretteten sei dringend ein sicherer Hafen nötig, betonten die Retter.

Gefährliche Fluchtroute

Im Mittelmeer waren am Montag weiter die „Ocean Viking“ von SOS Méditerranée und die „Geo Barents“ unterwegs, die von „Ärzte ohne Grenzen“ betrieben wird. Auch die Mannschaften dieser Schiffe hatten Ende vergangener Woche jeweils Dutzende Menschen aus Seenot gerettet.

Die Überfahrt über das Mittelmeer gehört zu den gefährlichsten Fluchtrouten der Welt. Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind in diesem Jahr bislang mindestens 1.691 Menschen bei der Überfahrt ums Leben gekommen oder werden vermisst. Die Dunkelziffer könnte weit höher liegen. (epd/mig) Aktuell Panorama

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