Soziale Medien
Deutsche Welle prüft Antisemitismusvorwürfe gegen Mitarbeiter
Medienberichten zufolge sollen mehrere Mitarbeiter der Deutschen Welle in sozialen Netzwerken antisemitische und antiisraelische Äußerungen gepostet haben. Der Sender verspricht, die Vorwürfe untersuchen zu lassen und gegebenenfalls Konsequenzen zu ziehen.
Donnerstag, 02.12.2021, 5:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 01.12.2021, 17:14 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Die Deutsche Welle (DW) hat angekündigt, die Antisemitismusvorwürfe gegen einige Mitarbeitende der Arabisch-Redaktion sowie freie Mitarbeiter der DW im Ausland eingehend zu prüfen. „Auf Anordnung des Intendanten wird die DW umgehend eine unabhängige externe Untersuchung beauftragen“, teilte der deutsche Auslandssender am Dienstagabend in Bonn mit. Die Untersuchung werde sich mit den in einem Artikel der „Süddeutschen Zeitung“ zitierten Äußerungen von DW-Mitarbeitenden in anderen Publikationen und ihren privaten Profilen in den Sozialen Medien befassen.
Die Vorwürfe wurden in der „Süddeutschen Zeitung“ erhoben. Mehrere Mitarbeiter der arabischen Redaktion der DW hätten sich in Beiträgen im Internet in der Vergangenheit antiisraelisch bis antisemitisch geäußert, heißt es darin. Dies habe eine umfangreiche Auswertung einer großen Anzahl von Social-Media-Posts und in arabischen Medien erschienener Artikel ergeben. Ein Redakteur etwa soll den Holocaust auf Facebook ein „künstliches Produkt“ genannt haben und geäußert haben, dass die Juden weiterhin „die Gehirne der Menschen durch Kunst, Medien und Musik“ kontrollieren würden, schreibt die Zeitung.
Vorwurf: Einschüchterung und Schikane
Die DW ergänzte am Dienstagabend: Unter anderem gebe der Verhaltenskodex der DW klar vor, welche Werte alle Mitarbeitenden der DW zu respektieren und nach innen wie nach außen zu vertreten hätten. Der Kodex der Chefredaktion zeige eindeutig, welche journalistischen Prinzipien sie im Hinblick auf den Umgang mit Antisemitismus beachten müssen. Die DW werde nach einer ersten Prüfung gegebenenfalls „umgehend Konsequenzen ziehen, wenn sich Verstöße gegen diese Regeln bewahrheiten.“
Bereits im Februar berichtete die „Süddeutsche Zeitung“ von Mitarbeitern der DW, die dem Zeitungsbericht zufolge schwere Vorwürfe gegen die Führung des Auslandssenders erhoben hatten. In verschiedenen Abteilungen gebe es Einschüchterung und Schikane, berichtete die Zeitung am 12. Februar) unter Berufung auf mehrere DW-Angestellte. Auf die Meldung von Missständen werde nicht angemessen reagiert. Mit drei freien Mitarbeitern habe die DW im Dezember 2020 die Zusammenarbeit beendet. Aus internen E-Mails gehe hervor, dass sie sich zuvor kritisch geäußert hatten. Der Sender hatte laut Bericht die Vorwürfe bestritten. (epd/mig) Aktuell Panorama
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