Corona-Test
Neue Hürden für ausländische Studierende durch 3G-Regeln
Pünktlich zum Semesterbeginn werden Corona-Tests kostenpflichtig. Der Bundesverband ausländischer Studierender warnt: Viele Studenten wurden im Ausland mit in Deutschland nicht anerkannten Vakzinen geimpft. Für diese Studierenden müssten die Tests weiter kostenlos bleiben.
Freitag, 24.09.2021, 5:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 23.09.2021, 16:56 Uhr Lesedauer: 3 Minuten |
Corona-Schnelltests müssen ab dem 11. Oktober grundsätzlich selbst bezahlt werden. Das legt eine neue Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums fest. Begründung: Inzwischen seien kostenlose Impfungen für alle möglich. Die Regelung tritt fast zeitgleich mit Beginn des neuen Semesters an Hochschulen in Kraft.
Der Bundesverband ausländischer Studierender (BAS) fordert daher kostenfreie Corona-Tests für Studierende, die aus dem Ausland kommen. Begründung: Viele ausländische Studierende haben sich in ihren Heimatländern impfen lassen. Teilweise sind die Impfstoffe in Deutschland jedoch nicht zugelassen. „Aus diesem Grund gelten ausländische Studierende, die mit solchen Impfstoffen geimpft wurden, als ungeimpft“, erläutert Fabian de Planque, Vorstandsmitglied des BAS.
Das kommende Wintersemester wird an den Hochschulen wieder überwiegend in Präsenz unter Durchsetzung der 3G-Regeln stattfinden. Der BAS begrüßt dies grundsätzlich, fordert allerdings Vermeidung unbilliger Härten. De Planque drückt seine Hoffnung aus, dass die „Ständige Impfkommission“ (STIKO) zeitnah eine Empfehlung dazu abgeben kann, wie in Fällen zu verfahren ist, in denen eine Impfung mit Impfstoffen vorliegt, die in Deutschland nicht zugelassen sind, und wie der Nachweis eines vollständigen Impfschutzes erfolgen kann. „Sollte keine umgehende Empfehlung der STIKO ausgesprochen werden, bedeutet das“, so de Planque weiter, „dass ausländische Studierende regelmäßig negative Tests nachweisen müssen.“
BAS warnt vor weiteren Hürden
Der BAS fordert daher weiter kostenfreie Corona-Tests für ausländische Studierende. Dies müsse gelten, „bis sie ein medizinisch unbedenkliches Impfangebot erhalten haben und wahrnehmen konnten bzw. bis ihre erhaltenen Dosen als vollständiger Impfschutz anerkannt werden“. Ausländische Studierende, die in ihren Ländern noch kein Impfangebot erhalten haben, sollten zudem die Möglichkeit eines Impfangebotes erhalten.
Der BAS warnt davor, dass die von den ausländischen Studierenden unverschuldete Situation zu weiteren Hürden für den Zugang zur Hochschule und den Lehrveranstaltungen führen würde. Es wäre den Studierenden, die eine Impfung nicht verweigern und meist nur über geringe finanzielle Mittel verfügen, nicht zuzumuten, wöchentlich die Kosten für mehrere Tests zu tragen.
Wohnungssuche für Studierende schwerer geworden
Dazu passt: Durch steigende Mieten, einen Mangel an Wohnungsangeboten und ein geringeres Einkommen hat sich während der Corona-Pandemie die Lage für Studierende auf dem Wohnungsmarkt in vielen Hochschulstädten verschärft. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Mieten 2020 im Bundesdurchschnitt um 1,8 Prozent, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten gemeinsamen Studentenwohnreport des Finanzbetriebs MLP und des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervorgeht. Mit Warmmieten von 802 Euro zahlen Studierende in München deutschlandweit am meisten. Am günstigsten sind Wohnungen an den Universitätsstandorten Magdeburg, Leipzig und Greifswald. Hier fallen Kosten von weniger als 400 Euro an.
Zusätzlich hat sich die Einkommenssituation von rund 37 Prozent der Studierenden den Wohnungsmarktexperten zufolge durch die Auswirkungen der Pandemie verschlechtert. „Die Arbeitszeit beispielsweise in der Gastronomie- oder Tourismusbranche wurde reduziert und somit haben viele Studierende weniger verdient“, sagte Uwe Schroeder-Wildberg, Vorstandsvorsitzender von MLP. „Zehn Prozent haben ihren Job während der Pandemie ganz verloren.“ (mig) Aktuell Panorama
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