Rassismus & Fremdenfeindlichkeit

NRW will gegen extremistische Haltungen in der Polizei vorgehen

Polizisten in NRW sollen künftig regelmäßig auf ihre demokratische Haltung überprüft werden. Das teilte Innenminister Reul mit. Er folgt damit einer Empfehlung aus einem Bericht, der nach Bekanntwerden rechtsextremer Polizeichats in Auftrag gegeben wurde.

Freitag, 03.09.2021, 5:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 02.09.2021, 15:57 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Polizisten sollen laut NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) künftig während der gesamten Laufbahn ihre demokratische Haltung überprüfen und entwickeln. In Einzel- und Team-Gesprächen mit psychologischer Unterstützung, so genannter Supervision, sollen alle Polizei-Bedienteste systematisch und verpflichtend ihre eigenen Haltungen und Erfahrungen reflektieren, wie Reul am Donnerstag in Düsseldorf erklärte. Auch die Polizei-Seelsorge solle sich an diesem Prozess beteiligen.

Am Nachmittag stellte Reul den „Abschlussbericht der Stabsstelle Rechtsextremistische Tendenzen in der Polizei NRW“ dem Landtag vor. Die von Reul eingesetzte Stabsstelle hat 18 Handlungsempfehlungen erarbeitet. Sie seien in Gesprächen mit mehr als 1.000 Polizisten entstanden, erklärte der Leiter der Stabsstelle, Uwe Reichel-Offermann.

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„Polizisten dürfen keine Extremisten sein“

Bemerkenswert sei, dass sich die Forderungen aus den Reihen der Polizei selbst sich mit denen von Experten aus der Gesellschaft deckten. „In der Polizei fehlt psychologischer Sachverstand“, sagte Reichel-Offermann. Die Stabsstelle war eingerichtet worden, nachdem im Oktober 2020 bekannt geworden war, dass Polizeibeamte in Nordrhein-Westfalen rechtsextremistisches Material in Chat-gruppen verbreitet hatten – darunter rassistisch, fremdenfeindliche und NS-verherrlichende Inhalte.

„Polizisten dürfen keine Extremisten sein“, unterstrich Reichel-Offermann. Bei den vorgeschlagenen Maßnahmen gehe es nicht allein darum, offen rechtsextremen Tendenzen vorzubeugen, sondern auch fremdenfeindliche oder homophobe Haltungen aufzudecken. Diesen Prozess solle auch die Polizeiseelsorge der christlichen Kirchen unterstützen, erläuterte Reichel-Offermann. Sie könne dabei ihre Erfahrungen aus der seelsorgerlichen Begleitung von Polizisten einbringen. (epd/mig) Aktuell Politik

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