Armut & Corona
Welternährungsprogramm fordert Hilfe für arme Länder
Arme Länder kämpfen derzeit oft nicht nur gegen die Corona-Pandemie, sondern auch gegen Hunger und wirtschaftliche Krisen. Industrienationen müssen solidarisch handeln, fordert das Welternährungsprogramm.
Montag, 19.07.2021, 5:20 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 18.07.2021, 16:52 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) hat die internationale Staatengemeinschaft zu mehr Solidarität bei der Überwindung der Klima-, Hunger- und Corona-Krise aufgerufen. WFP-Chefökonom Arif Husain sagte, in einer globalisierten, verbundenen Welt müsse man „die Probleme der anderen zu unseren eigenen machen – weil sie es sind“. Dies gelte gerade auch im Kampf gegen Corona: „Solange wir die Krankheit nicht auf der ganzen Welt besiegt haben, ist niemand sicher.“
Husain sagte, die Regierungen reicher Nationen dürften die Entwicklungsländer bei der Verteilung der Vakzine nicht vergessen. „Wer Impfstoffe an ärmere Länder abgibt, tut dies nicht nur für die Menschen dort, sondern auch für seine eigene Bevölkerung und für die eigene Wirtschaft.“ Ein solcher „Wandel in der Denkweise“ sei nicht nur beim Thema Corona nötig.
Steigende Nahrungsmittelpreise
Das Welternährungsprogramm hatte zudem wegen gestiegener Nahrungsmittelpreise vor einem Mangel an Essen für Millionen von Menschen gewarnt. Das WFP geht von 270 Millionen Menschen aus, die 2021 akut an Hunger leiden oder davon stark gefährdet sein werden. Das entspräche einem Anstieg um 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Husain verwies darauf, dass durch den wachsenden Hunger auf der Welt auch die Gefahr sozialer Unruhen und damit steigender Flüchtlingszahlen zunehme. Er erinnerte an den arabischen Frühling, der unter anderem ausgelöst wurde, weil sich ein Mann in Tunesien selbst angezündet hatte. Diese habe das Essen auf dem Markt nicht mehr bezahlen können, sagte Husain. (epd/mig) Aktuell Wirtschaft
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