Studie

Jeder Vierte gegen Politiker mit Migrationshintergrund

Eine internationale Studie gewährt einen Einblick in die Einstellungen, Bedarfe und Wünsche von Menschen zum Thema Demokratie in Deutschland. Danach ist jeder Vierte gegen Politiker mit Migrationshintergrund.

Freitag, 02.07.2021, 5:20 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 30.06.2021, 17:41 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Die große Mehrheit der Deutschen sorgt sich einer Studie zufolge um den Zustand der Demokratie und den aggressiven Ton in der Öffentlichkeit. Jeder zweite Deutsche sei zudem anfällig für Verschwörungserzählungen und jeder fünfte hält Politiker mit Migrationshintergrund für schädlich, heißt in einer am Mittwoch veröffentlichten länderübergreifenden Studie der Robert Bosch Stiftung GmbH und der Organisation „More in Common“. Dazu wurden Anfang 2021 mehr als 10.000 Personen in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Polen und den USA zu ihren Demokratieeinstellungen befragt.

In Deutschland wünschten sich 71 Prozent der Befragten eine „kümmernde“ Politik, die das Leben der Menschen aktiv verbessert. Es gebe zwar ein „solides Vertrauen in Institutionen“. Jeder Zweite sehe jedoch Politiker als „Marionetten der dahinterstehenden Mächte“ oder denke, die Medien verfolgten ihre eigenen Absichten, statt Fakten zu berichten (53 Prozent). 44 Prozent der Befragten recherchierten auch gezielt „nach Themen, die die Politik verschweigt“.

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Jeder vierte gegen Politiker mit Migrationshintergrund

Die Ambivalenz und Gleichgültigkeit vieler Menschen in westlichen Demokratien müsse ernst genommen und adressiert werden, sagte Sandra Breka, Geschäftsführerin der Robert Bosch Stiftung. Sie seien der Ansicht, dass ihre Anliegen nicht gehört werden und ihre Stimme keinen Unterschied mache.

Wie aus der Studie außerdem hervorgeht, finden 24 Prozent der Befragten, dass ein höherer Anteil von Politikern mit Migrationshintergrund schädlich für die Demokratie ist. Im Gegensatz findet gut jeder Dritte (36 Prozent), Migranten in der Politik „förderlich“. Die meisten befragten (41 Prozent) sehen darin weder Vor- noch Nachteile.

Hohe Erwartungen an Demokratie

Generell hätten die Menschen hohe Erwartungen an die Demokratie. Sie sähen jedoch nur dann etwas Gutes darin, wenn es ihnen auch etwas nütze. In den Ländern Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Polen und den USA hätten zwischen 24 und 51 Prozent „kein gefestigtes Verhältnis“ zu ihrer jeweiligen Demokratie, hieß es.

Weil den Bürgern der Bezug zwischen ihrem Leben und dem demokratischen Staat fehle, führe das zu Teilnahmslosigkeit, aber auch zu gefühlter Desorientierung bis hin zu Sympathien für autoritäre Alternativen. Die Studie zeigt zudem eine erhebliche Skepsis gegenüber Politik und Medien.

Unterschiedliche Vorstellungen von Demokratie

„Zugleich schwindet in zahlreichen westlichen Demokratien wie den USA, Großbritannien und Deutschland das Vertrauen in die Politik und in ihre Fähigkeit, zukunfts- und gemeinwohlorientiert große globale Herausforderungen wie die Zukunft und Resilienz der Demokratie, Klimawandel, Ungleichheit oder Migration anzugehen“, heißt es in der Studie.

Die Menschen zudem hätten unterschiedliche Vorstellungen davon, was eine Demokratie ausmacht. „Das wird dann brisant, wenn – wie derzeit – eine schwelende Vertrauenskrise zwischen Bürgerschaft und dem politischen Betrieb hinzukommt „, sagt Laura-Kristine Krause, Geschäftsführerin von „More in Common“. Politik und Zivilgesellschaft müssten unterschiedliche Demokratieeinstellungen berücksichtigen, um auch Menschen mit einem ambivalenten Verhältnis zur Demokratie gesellschaftlich einzubinden und sie nicht Populisten zu überlassen. (epd/mig) Aktuell Gesellschaft

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  1. urbuerger sagt:

    Zuerst einmal muss man leider feststellen, dass die Politiker in Deutschland seit Jahren vergessen haben, dass sie Vertreter des Souveräns sind und nicht umgekehrt!
    Die Politik ist nicht so Institution, die alles vorzugehen hat, wie der Bürger zu Leben hat!

    Unsere Damen und Herren Politik sind in ihren Positionen extrem Egozentrisch, und meinen tatsächlich, dass ihre Machtposition ihnen Rechte vorgibt, die sie nicht haben sollten, bestes Beispiel ist seit Jahren die Besetzung des Verkehrsministeriums, das Landwirtschaftsministerium und vor allem das Innenministerium, welches sich einfach zu viel anmaßt, für die Bürger Entscheidungen vorzugehen, die von der Bürgerschaft nicht mehr mitgetragen werden!

    Auch ist sehr deutlich, dass die Kanzlerin, Frau Merkel, sich für das Non Plus Ultra der Politikentscheider hält, in dem sie sich auch über Entscheidungen des Bundestags hinwegsetzt und dies dann als Alternativlos bezeichnet!

    Das es in Deutschland eine große Politikverdrossenheit gibt, ist in erster Linie der 16 jährigen Merkelianischen Regentschaft geschuldet, in der die Politik sich nur um das Fortbestehen der finanziellen Sicherheit der Wirtschaft, der Industrie und des Aktien Kapitals gekümmert hat, während der Bürger für alle Maßnahmen bezahlen musste, wâhrend die Wirtschaft und Industrie mit Erleichterungen schadlos gehalten wurde!

    Seit Beginn der Demokratie dieses Landes, ist es üblich geworden, die Kosten auf die Massen zu verteilen, um die Konzerne und Unternehmungen zu schützen, bestes Beispiel dürfte Die Energiewende sein, die fast ausschließlich vom Bürger getragen wird und zwar vom Ärmsten bis zum oberen Mittelstand, während die Reichen die Möglichkeit haben, diese Kosten größtenteils steuerrechtlich abzusetzen!

    Zu den Migranten als Politiker im Land muss man deutlich differenzieren, denn es gibt Politiker, mit Migrationshintergrund, die mit ihrer Politische Arbeit das Gelingen des gesellschaftlichen Zusammenlebens ermöglichen wollen, ohne die Migration zum alleinigen Inhalt zu machen, wâhrend andere sich darauf konzentrieren, gegen die Allgemeinheit zu agieren und die Migrationsrechte über Gebühr zu verändern, in dem permanent Sonderrechte gefordert werden und auch versucht wird, nicht immer in einem angemessenen Ton, sondern oft sehr penetrant, in den die Regierung beleidigt wird oder mit Unterstellungen gearbeitet wird!

    Einige Politiker der Linkspartei treiben ihre Arbeit insofern auf die Spitze, dass sie außenpolitische Probleme verursachen, in dem sie sich auf ihre ehemaligen Länder stürzen und meinen dort nun auch politisch aktiv zu werden!

    Solange es nicht möglich ist, dass eine wesentlich bessere Integrationspolitik gewährleistet ist, bin ich nicht dafür, dass jeder Mensch mit Migrationshintergrund in die Politik auf Bundesebene gehen kann, auf Länderebene schon eher!!!

  2. Levent Öztürk sagt:

    Um es Mal wirklich sehr diplomatisch auszudrücken: Dank der unübersehbarenb realexistenten sehr schlechten Beispiele, wie z.B. Bundestagsabgeordnete der Sorte Sevim Dagdelen (Linke) oder Cem Özdemir (Grüne), die unübersehbar mehr die Interessen bestimmter „Interessengruppierungen“ vertreten statt die Interessen der Bürger und sich in den „Dunstkreisen“ dieser Interessengruppierungen aufhalten, ist es nicht verwunderlich, dass in Deutschland jeder Vierte gegen Politiker mit Migrationshintergrund ist.