
Mitten in der Nacht
Flüchtlingsrat kritisiert Sammelabschiebung nach Afghanistan
In der Nacht zum Mittwoch hat die Bundesregierung die 37. Sammelabschiebung nach Afghanistan durchgeführt. 26 Menschen wurden in einem menschenleeren Flughafen abgeschoben, kritisiert der Flüchtlingsrat.
Donnerstag, 11.03.2021, 5:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 11.03.2021, 12:39 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Der niedersächsische Flüchtlingsrat hat scharfe Kritik an einer weiteren Sammelabschiebung nach Afghanistan geübt. In der Nacht zum Mittwoch seien von Hannover aus 26 Menschen aus ganz Deutschland in das zentralasiatische Land geflogen worden, teilte die Organisation mit. Es habe sich um die insgesamt 37. Sammelabschiebung nach Afghanistan gehandelt. Erstmals sei dafür der Flughafen Hannover-Langenhagen genutzt worden.
„Mitten in der Nacht auf einem menschenleeren Flughafen: So schieben die Bundesregierung und willfährige Bundesländer weiter nach Afghanistan ab“, sagte Sebastian Rose vom Flüchtlingsrat. Das Land sei eines der gefährlichsten der Welt, seit vielen Jahren herrschten dort Krieg und Terror.
Wie schon bei vorherigen Sammelabschiebungen seien auch jetzt wieder einzelne Abschiebungen in letzter Minute von Gerichten gestoppt worden, sagte Rose. So habe ein homosexueller Mann aus Bayern nach Hannover zur Abschiebung gebracht werden sollen. (epd/mig)
Aktuell PanoramaKorrektur: In einer ersten Fassung dieser Meldung stand: „Für Donnerstag ist dem Flüchtlingsrat zufolge eine weitere Sammelabschiebung nach Afghanistan geplant. Wiederum seien gut integrierte Afghanen betroffen.“ Das ist nicht korrekt. Wir bitten um Entschuldigung.
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