Burak Tuncel, Kolumne, MiGAZIN, Dichtung, Dichter
Burak Tuncel © privat, Zeichnung: MiG

Dichtertränen

Ehrfurcht vor allen Leben

Jede Gesellschaft produziert den Charakter, den sie benötigt. So fügen wir uns nicht diesem Charakter und bleiben im Exil, bleiben am Rande, weil uns niemand zuhört. Sind zu fremd.

Von Donnerstag, 11.02.2021, 5:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 09.02.2021, 17:20 Uhr Lesedauer: 5 Minuten  |  

So Haltet mich nicht, ich kann diese Dramen nicht mehr ertragen. Sie haben die Lieder der Kinder geklaut. Die kindliche Unschuld wurde uns beraubt. Was ist das nur für eine Welt? Wo sind die schönen Menschen denn nur hin? Oh, die ihr in Wohlstand lebet, jene die das Leben verschmutzten. In eurem Reichtum wohnt das Recht der armen Völker.

Wir müssen zurück zu den alten Dichtern und Philosophen. Die Sprache der Dichtung und Poesie, der Philosophie ist die einzige Rettung raus aus diesem miserablen Drama. Ihr werdet sehen, kein anderer Weg führt zur Schönheit auf der Erde, als der Weg der Gedichte. Ihr habt Wahlen bei euch, ihr habt Schulen, Gotteshäuser, große Konzerne, riesige Arenen, wo Sportveranstaltungen ausgetragen werden. Ihr habt Nationen und Religionen. Ihr habt Produktion und Konsum und etliche andere Sachen. Doch ihr seht, ihr seid unglücklich.

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„Ihr habt Wahlen bei euch, ihr habt Schulen, Gotteshäuser, große Konzerne, riesige Arenen, wo Sportveranstaltungen ausgetragen werden. Ihr habt Nationen und Religionen. Ihr habt Produktion und Konsum und etliche andere Sachen. Doch ihr seht, ihr seid unglücklich.“

Die Welt ist nicht im Einklang mit der Symphonie der Natur. Euer Lebensstil bringt Leid und Streitigkeiten mit sich. Wisst ihr weshalb? Weil ihr die Kunst des Liebens nicht gelehrt bekommt. Die Kunst, die Welt mit Augen der Dichtung zu sehen. Ethik und Moral ist bei euren Geschäften ein Fremdwort. Es dreht sich alles nur um Zahlen bei euch. Ihr glaubt mir nicht?

Wenn ihr das nächste Mal eure Wohnung verlasst, blicket in die Strukturen der Gesellschaft, blicket in eure Großstädte. Schaut sie euch genau an. Überall werdet ihr nur Zahlen sehen, es dreht sich meistens nur um das Geld. Es ist der höchste Wert bei euch. Blicket in die Augen der Menschen und ihr werdet sehen, dass sie keine Liebe haben. Die meisten von euch wissen nicht, was wahre Schönheit ist, so küsset ihr die hässlichen Menschen. Ihr küsset die Macht. Reichtum ist hässlich, weil er auf Ausbeutung beruht. Es ist Blut dran, es ist Tod dran, viele haben dafür leiden müssen. Nur so wächst euer Konto. Die Suche nach Reichtum birgt Hässlichkeit. Ihr seid betrunken von Macht.

Das Herz und die Liebe führen zum Misserfolg in eurer Welt. So widmet man sich dem kalten Verstand. Der Kopf ist listig, deswegen hat er so Erfolg in dieser Welt. Doch ein Mensch mit Herz wird bei euch scheitern, weil er nicht ausbeuten kann.

„Das Heute ist nur ein Ergebnis deiner grausamen Vergangenheit. Heute werden Millionen von Tieren umgebracht. Wo ist deine Stimme? Ich kann dich nicht hören.“

Er wird so liebevoll sein, dass er nicht ausbeuten kann. Er wird so liebevoll sein, dass er kein Geizkragen, kein Horter sein kann. Er wird so liebevoll sein, dass er hingehen und alles austeilen wird, und alles, was er hat, wird er weggeben, statt anderen etwas wegzuschnappen. Er wird ein Fremder sein, wo nur gerissene Leute Erfolg haben. Deswegen wollen die Schulen das Herz eliminieren, es ging in der Schule niemals um Bildung, sondern den Kindern ihre Schönheit zu nehmen und sie zu spalten in Einheimische und Fremde. Auf diese Art wird die Liebe blockiert. Ja, die Wege des Herzens sind geheimnisvoll. Jede Gesellschaft sorgt dafür, dass das Herz getötet wird.

Wieso verehrt ihr jene, die euch Feind sind? Wieso macht ihr den Menschen das Leben schwer, die um euch besorgt sind? Wieso macht ihr dies? Der Sadismus der mittleren und oberen Klasse ist nicht mehr zu ertragen. Unser Anliegen, der Schutz des Lebendigem im Kinde und der Tiere. Nein, weder möchte der Verfasser dieser Zeilen euch überzeugen, noch gewinnen. Die seelische Pest, das Schicksal dieser Tage unter euch. Das Mittelalter ist bei euch wieder in Mode.

Mein Fehler war, zu denken, ihr wäret genauso gütig wie die Art und Weise zu denken, wie die Dichter es taten. Welch ein Narr bin ich nur? Der Durchschnittsmensch ist die größte Gefahr für diesen Planeten. Denn Liebende beanspruchen keine Macht, doch der Durchschnittsmensch beruht auf Macht. Sein Durchschnitt, seine niedere Art zu leben, führt zu Leid im Kollektiven Aspekt.

Du hattest die Wahl zwischen Nietzsche, Sokrates, Van Gogh, Erich Fromm, Shakespeare, Rumi, Pippi Langstrumpf, um einige zu nennen. Doch du hast dich stets zu allen Zeiten für die Untermenschen entschieden, für deine Politiker. Das Heute ist nur ein Ergebnis deiner grausamen Vergangenheit. Heute werden Millionen von Tieren umgebracht. Wo ist deine Stimme? Ich kann dich nicht hören.

„Jede Gesellschaft produziert den Charakter, den sie benötigt. So fügen wir uns nicht diesem Charakter und bleiben im Exil, bleiben am Rande, weil uns niemand zuhört. Sind zu fremd.“

Wieso bist du nur so? Ich weine um dich, doch du bist nur am Vergnügen der Welt interessiert. Du lässt deine Freunde leiden, die um dich leiden und verehrst die kleinen weißen Männer und Frauen. Du stiehlst die Liebe der nächsten Generationen. Doch die Dichter und die schönen Menschen ziehen nun davon, sie möchten in deiner Arroganz und Ignoranz nicht untergehen und ziehen in das Land der Gedichte. Dort wird es ihnen Wohl gehen.

„Es solle sein, die Freude am Sein. Mehr möchten wir nicht. Vom Haben zum Sein, in Liebe zu Erich Fromms Werken sein. Mehr möchten wir nicht. Neid und Gier stets die Ursache für das Leid auf der Welt. Doch wir machen uns die Welt, wie Pippi Langstrumpf, wie sie uns gefällt. Die Habenorientierung macht Herzen klein, nein dies darf nicht sein. Dass, es eine Welt geben kann wo Kinder Herzen nicht weinen, nein dies leuchtet dem durchschnittlichen Menschenverstand nicht ein. Zu geben und teilen, die Werte der herrschenden Norm zu verneinen, ja dies soll unser Weg sein.

Das Ego der dunkelste Despot. Die Idole des modernen habsüchtigen, gierigen, entfremdeten Menschen sind Produktion, Konsum, Technik und Eroberung der Natur. Jede Gesellschaft produziert den Charakter, den sie benötigt. So fügen wir uns nicht diesem Charakter und bleiben im Exil, bleiben am Rande, weil uns niemand zuhört. Sind zu fremd. Die Verrücktheit, die Diagnose ihrer Ärzte. Ihre Gesellschaftsform steht der Liebe im Wege. Dies verkündeten wir auf diesem Wege.“ Meinung

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