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Studien

Reiche Länder müssen Investitionen gegen Hunger verdoppeln

Der Kampf gegen den Hunger braucht mehr Geld. Zu diesem Ergebnis kommen Studien internationaler Organisationen. Bleibt die Entwicklungshilfe aus, werde die Zahl der Hungernden im Jahr 2030 auf bis zu 900 Millionen Menschen ansteigen.

Donnerstag, 15.10.2020, 5:21 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 14.10.2020, 20:12 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Für einen erfolgreichen Kampf gegen Hunger müssen aktuellen Studien zufolge in den kommenden zehn Jahren doppelt so hohe Summen von Industriestaaten in Entwicklungsmaßnahmen armer Länder fließen. Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) erklärte am Dienstag anlässlich einer virtuellen Konferenz zu dem Thema: „Hunger ist und bleibt der größte vermeidbare Skandal.“ Denn der Planet habe die Ressourcen, zehn Milliarden Menschen zu ernähren.

Die Vereinten Nationen hatten sich 2015 einstimmig auf die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung verständigt und damit unter anderem darauf, den Hunger weltweit bis 2030 auszumerzen. Allerdings ist die Zahl der Hungernden laut UN in den vergangenen fünf Jahren wieder gestiegen: Noch vor der Corona-Krise waren es weltweit 690 Millionen Menschen.

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Die Untersuchungen der UN-Ernährungsorganisation FAO und mehrerer internationaler Institute kamen zum Ergebnis, dass pro Jahr zusätzlich bis zu 14 Milliarden Dollar (knapp 12 Milliarden Euro) fließen müssen, um 500 Millionen Menschen in den nächsten zehn Jahren aus Hunger und Fehlernährung zu befreien. Im Fokus dieser Investitionen sollten Landwirtschafts- und Ernährungsprogramme stehen, aber auch soziale Sicherungssysteme.

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Studien warnen vor langfristigen Folgen

Gut investierte Gelder würden auch dazu beitragen, die Einkommen von Kleinbauern zu verdoppeln und das Klima zu schützen. Derzeit geben die Entwicklungspartner den Angaben nach zwölf Milliarden US-Dollar (gut zehn Milliarden Euro) pro Jahr für Landwirtschaft, Nahrungsmittelsicherheit und Ernährungssicherung aus.

Den wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge sollten Projekte, die langfristig wirken, zuerst gefördert werden. Gerade Kleinbauern würden von besseren Futtermethoden bei der Viehzucht oder einer effektiveren Bewässerung von Feldern profitieren. Dafür seien auch Weiterbildungs- und Qualifizierungsprogramme notwendig. Frauen sollten stärker beteiligt werden. Wenn es hingegen so weitergehe wie bisher, heißt es in den Studien, werden im Jahr 2030 etwa 840 bis 909 Millionen Menschen hungern müssen – etwa zehn Prozent der Weltbevölkerung. (epd/mig) Aktuell Wirtschaft

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