Auf Kosten der Migranten
Folgen politischer Instrumentalisierung von Offenheit und Vielfalt
Die von höchster Ebene arrangierte politische Instrumentalisierung des "weltoffenen Deutschlands", von "Vielfalt" oder der "Charta der Vielfalt" geht auf Kosten der Migranten. Das zeigt die Hartnäckigkeit der Rasssismus-Verweigerer.
Montag, 10.08.2020, 5:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 09.08.2020, 11:55 Uhr Lesedauer: 5 Minuten |
Die inzwischen abgekühlte Rassismus-Debatte hat den enormen Widerstand und die Hartnäckigkeit der Rassismus-Verweigerer gezeigt, ihr mangelnde Bereitschaft zuzuhören, ihren Unwillen zum Lernen und ein Teil der Lösung zu sein. Stattdessen haben sie mit erhobenem Finger auf die Migranten gezeigt, ihnen in aller Generalität unterstellt, wieder die „Rassismus-Keule“ zu schwingen. Viele haben sich stumm und bejahend gefügt, abwartend, bis der Sturm vorbeizieht und sich der Staub legt.
Was würden die Verweigerer tun, wenn aufgrund ihres Namens und Aussehens fundamentale Grundrechte – Persönliche Freiheitsrechte, Gleichheit vor dem Gesetz, Berufsfreiheit – nicht mehr für sie gelten? Würden sich die Verweigerer ihrem Schicksal fügen oder ihre Stimme gegen diese Ungerechtigkeit erheben? In der Theorie gelten die Gesetze für alle deutschen Staatsbürger ob mit oder ohne Migrationshintergrund. Doch in der Praxis eben nicht. Was nützt es, wenn das Wort „Rasse“ aus dem Grundgesetz gestrichen wird, wenn damit keine wirkliche Gleichstellung hergestellt werden kann?
Integrationsbeauftragte & die „Charta der Vielfalt“
Oder: Was nützt es, die Stelle der Integrationsbeauftragten mit einer Person zu besetzen, die ihre wichtige Position mit „Public Relations“ verwechselt? Wieder ziehen Jahre durchs Land. Eine Person ohne Leidenschaft bekleidet ein Amt, die den Ernst der Lage nicht begreift. Es wird ihr Zeit gewährt, sich in die Position und Aufgaben hineinzuwachsen. Fehler werden verziehen. Ein Privileg, von denen Personen mit Einwanderungsbiografie nur träumen können. Und ehe sich die Beauftragte versieht, ist ihre Amtszeit abgelaufen.
„Die von höchster Ebene arrangierte politische Instrumentalisierung des „weltoffenen Deutschlands“ und die Vortäuschung der „Willkommenskultur“ geht auf Kosten der Migranten. Die öffentlichkeitswirksam orchestrierte Kampagne bewirkt nur eines, nämlich die Legitimation solcher Urkunden und von Organisationen, die ihre noblen Ziele verfehlen.“
So lange wirbt sie für die sogenannte „Charta der Vielfalt“. Ein Instrument, mit der sich Organisationen öffentlichkeitswirksam als Vielfalt-Unterstützer inszenieren können. Nach der feierlichen Unterzeichnung der Charta erhält das Unternehmen eine von Bundeskanzlerin Merkel unterschriebene Urkunde. Die Urkunde ist nicht mehr wert wie das Papier, auf dem es unterzeichnet wurde. Denn dafür müssen keine Qualitätskriterien oder Mindestanforderungen eingehalten werden. Die Entrichtung einer „einmaligen Verwaltungspauschale von 250 Euro zzgl. MwSt“. ist vollkommen ausreichend. Schaut man sich die Führungsebene einiger Unterzeichner dieser Charta an, dann vermisst man genau diese Vielfalt.
Die von höchster Ebene arrangierte politische Instrumentalisierung des „weltoffenen Deutschlands“ und die Vortäuschung der „Willkommenskultur“ geht auf Kosten der Migranten. Die öffentlichkeitswirksam orchestrierte Kampagne bewirkt nur eines, nämlich die Legitimation solcher Urkunden und von Organisationen, die ihre noblen Ziele verfehlen.
Antidiskriminierungsstelle des Bundes
Auch die Antidiskriminierungsstelle des Bundes wird ihrer Rolle als „Rassismus-Polizei“ und „Beschützer vor Diskriminierung“ nicht gerecht. Stattdessen erweckt die Behörde seit ihrer Gründung im Jahr 2006 den Anschein einer Verwaltung. Wie ein zahnloser Tiger und macht sie derzeit mehr Schlagzeilen durch die vakante leitende Stelle der Behörde.
„Die Macht der Behörden ist nicht zu unterschätzen. Sie haben direkten Einfluss auf unser Leben. Sie haben die Macht, Menschen auszugrenzen und auszusortieren. Sie bestimmen über die Vergabe finanzieller Ressourcen und Karrierewege. Das Prinzip der Bestenauslese ist eine Illusion. Für weiße Privilegierte werden Stellen neu geschaffen.“
Wir wissen, dass ausgewiefte Formulierungen wie „Wir freuen uns insbesondere über Bewerbungen von Juden*Jüdinnen, Migrant*innen, People of Color, Schwarzen Menschen, Rom*nja und Sinte*zza, Muslim*innen sowie Menschen mit einer Beeinträchtigung“, oft nur als Mittel zum Zweck, um sich als chancengleichheitsorientiert und progressiv darzustellen dienen. Die Realität vieler Organisationen und Behörden ist immer noch überwiegend homogen, männlich und weiß. Entscheidungsträgerpositionen sind nur in Ausnahmefällen mit qualifizierten Migranten besetzt. In Stellenanzeigen werden gerne „Diversity-Erfahrung“ und „interkulturelle Kompetenz“ vorausgesetzt, die von Personalern und Führungskräften im Hause aber nicht verlangt werden.
Macht der Behörden
Die Macht der Behörden ist nicht zu unterschätzen. Sie haben direkten Einfluss auf unser Leben. Sie haben die Macht, Menschen auszugrenzen und auszusortieren. Sie bestimmen über die Vergabe finanzieller Ressourcen und Karrierewege. Das Prinzip der Bestenauslese ist eine Illusion. Für weiße Privilegierte werden Stellen neu geschaffen.
Biodeutsche weiße Menschen in Führungspositionen verkehren und agieren in Strukturen, in der ethnische Vielfalt als eine Art Störfaktor der homogenen Harmonie angesehen wird. Nicht nur im Alltag, sondern in der Berufswelt praktizieren sie „social distancing“ mit Migranten. Sie sind „weiß“ sozialisiert, leben in ihrer „weißen“ Luftblase und so ist es kaum verwunderlich, dass das Fehlen der ethnischen Vielfalt in der Arbeitswelt keine Rolle spielt.
Achim, Karl, Horst…
Die Namensliste der entsendeten deutschen, liest sich wie folgt: „Achim, Karl, Horst, Bernhard, Markus, Günther, Matthias, Christoph, Jürgen, Cornelia, Heike usw. usw.
Ein weiteres Beispiel: Weil Deutschland in internationalen Organisationen unterrepräsentiert ist, gibt es dafür ein eigenständiges Büro. Es wählt und entsendet geeignete deutsche Führungskräfte. Im sechsten Bericht der Bundesregierung zur deutschen Personalpräsenz in internationalen Organisationen heißt es: „Es ist das unveränderte Ziel der Bundesregierung, den deutschen Personalanteil in internationalen Organisationen und europäischen Institutionen quantitativ und qualitativ zu erhöhen. Eine angemessene deutsche Präsenz in den internationalen Organisationen ist ein wichtiges Element für die Wahrnehmung deutscher Interessen im internationalen Rahmen und für die Mitgestaltung globaler Fragen.“ Die Namensliste der entsendeten deutschen, liest sich wie folgt: „Achim, Karl, Horst, Bernhard, Markus, Günther, Matthias, Christoph, Jürgen, Cornelia, Heike usw. usw.“
In deutschen Behörden sind qualifizierte Migranten in Führungspositionen unterrepräsentiert. Es muss, dass unveränderte Ziel der Bundesregierung sein die ethnische Personalvielfalt in deutschen Behörden „quantitativ und qualitativ“ zu erhöhen. Das wäre eine Aufgabe der Bundesregierung dies zur Chefsache zu machen und solch ein politisches Instrument zu schaffen um die interkulturelle Öffnung der Behörden mit Nachdruck, der nötigen Eile zu fördern und bei Nichteinhaltung mit Sanktionen zu belegen, vorausgesetzt es geht ihr wirklich um Chancengleichheit, Teilhabe und Integration. Meinung
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