
Bamf-Analyse
Mehr Flüchtlinge leben in einer Privatwohnung
Immer mehr Flüchtlinge leben in Deutschland in einer Privatwohnung. Im Vergleich zu den Vorjahren ist die Zufriedenheit mit der Wohnsituation aber gesunken. Das geht aus einer Bamf-Analyse hervor.
Donnerstag, 30.07.2020, 5:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 29.07.2020, 21:14 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Immer mehr Flüchtlinge leben in Deutschland in einer Privatwohnung. Wie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge am Mittwoch in Nürnberg mitteilte, lebten 2016 laut Analysen aus der Befragung Geflüchteter etwas mehr als die Hälfte in privaten Wohnungen oder Häusern (54 Prozent).
Den Angaben zufolge ist ihr Anteil deutlich auf rund 75 Prozent im Jahr 2018 gestiegen. Diese Entwicklung könne durch fortschreitende Integration, mit der sich bessere Chancen auf dem freien Wohnungsmarkt ergeben, sowie durch eine niedrigere Anzahl an neuankommenden Geflüchteten erklärt werden, hieß es.
Wohnraum kleiner und teurer geworden
72 Prozent der Geflüchteten lebten 2018 in städtischen Regionen. Dabei bewohnten sie mehrheitlich Mehrfamilienhäuser, lediglich rund 17 Prozent Ein- bis Zweifamilienhäuser. Im Mittel nutzten Geflüchtete eine Drei-Zimmer-Wohnung mit 4,1 Personen. Jedem Bewohner standen darin etwa 28 Quadratmeter Wohnraum zur Verfügung.
Im Vergleich zu 2016 ist der Wohnraum für Geflüchtete 2018 im Schnitt etwas kleiner und gleichzeitig – dem allgemeinen Trend höherer Mieten folgend – etwas teurer geworden.
Wohnsituation beeinflusst Teilhabe
„Die eigene Wohnsituation hat starken Einfluss auf die Lebensqualität und gesellschaftliche Teilhabe auch bei geflüchteten Menschen. Eine positive Entwicklung der Wohnverhältnisse ist ein wichtiger Erfolgsfaktor im Integrationsprozess anerkannter Schutzsuchender“, heißt es in einer Mitteilung der Bamf.
Die Zufriedenheit mit der Wohnsituation wurde auf einer Skala von 0 bis 10 abgefragt. Im Mittel lag die Zufriedenheit bei Geflüchteten in Privatunterkünften bei 7,0 Punkten, in den Vorjahren geringfügig höher. Bei Geflüchteten in Gemeinschaftsunterkünften war die Zufriedenheit durchweg geringer. (mig)
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