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Polizei (Archiv) © Wolfgang.W. @ flickr.com (CC 2.0), bearb. MiG

Ermittlungen

Bootstour mit Hakenkreuz-Fahne und Hitlergruß

Die Polizei hat eine Schlauchbootfahrt auf der Mulde bei Leipzig mit Personenkontrollen beendet. Die Besatzung hatte eine Hakenkreuz-Fahne gehisst. Nun ermittelt das sächsische Landeskriminalamt gegen elf Männer.

Dienstag, 28.07.2020, 5:20 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 27.07.2020, 18:28 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Nach einer Schlauchboottour mutmaßlicher Rechtsextremisten auf der Mulde, bei der eine Hakenkreuz-Fahne gehisst wurde, hat die Soko Rex des Landeskriminalamtes Sachsen die Ermittlungen übernommen. Hintergrund sei die offensichtlich politische Motivation der Täter, sagte eine Sprecherin der Polizeidirektion Leipzig dem „Evangelischen Pressedienst“. Die Gruppe hatte am Samstag nach Polizeiangaben bei der Bootstour in der Region Leipzig auch den Hitlergruß gezeigt und nationalsozialistische Slogans gerufen.

Die Polizei nahm nach eigenen Angaben die Personalien von elf Männern im Alter zwischen 30 und 37 Jahren auf. Da sie stark alkoholisiert schienen, ordnete die Staatsanwaltschaft eine Blutentnahme bei allen Tatverdächtigen an. Ermittelt wird wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Trunkenheit im Verkehr.

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Versuche, die Schlauchboote der Männer zu stoppen, waren zunächst gescheitert. Neben der Wasserschutzpolizei seien an dem rund fünfstündigen Einsatz auch ein Polizeihubschrauber sowie die Reiterstaffel beteiligt gewesen, hieß es.

Kein Einzelfall

Erst Anfang Juni hatte die Polizei die Besatzung eines Schlauchbootes kontrolliert, das auf der Elbe unterwegs war. Die sieben Männer im Alter zwischen 23 und 55 Jahren waren nahe Pirna von einer Radfahrerin beobachtet worden. Einige von ihnen sollen den Hitlergruß gezeigt und rechte Parolen gerufen haben. Auch gegen sie läuft ein Ermittlungsverfahren.

Die Soko Rex ist eine 2019 in Sachsen wiederbelebte Sonderkommission im Kampf gegen Rechtsextremismus. Sie ist unter dem Dach des Polizeilichen Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrums beim Landeskriminalamt angesiedelt. Zwischen 1991 und 2013 hatte die Einheit etliche Fahndungserfolge gegen die rechtsradikale Szene erreicht. Zeitweilig umfasste sie bis zu 40 Mitarbeiter. (epd/mig) Aktuell Panorama

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