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US-Soldaten (Archiv/Symbolfoto) © The U.S. Army @ flickr.com (CC 2.0), bearb. MiG

Konfliktbarometer

Weltweit sinkt Zahl der Kriege und Konflikte

Weltweit geht die Zahl der Kriege und Konflikte laut dem Heidelberger Konfliktbarometer zurück. Brasilien und Mexiko mit ihren Drogenkartellen, der Nahe Osten und einige afrikanische Länder bleiben aber Pulverfässer.

Von Montag, 16.03.2020, 5:20 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 15.03.2020, 16:32 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Der Nahe Osten und Nordafrika sind im vergangenen Jahr die Regionen mit den meisten Kriegen gewesen. Laut dem Konfliktbarometer 2019 wurden insgesamt acht Kriege in Afghanistan, Ägypten, Syrien, Libyen, Jemen und der Türkei geführt, wie das Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung (HIIK) am Freitag mitteilte. In den afrikanischen Ländern südlich der Sahara ging die Zahl der Kriege und Konflikte leicht zurück.

Weltweit gesehen sei die Zahl der Kriege im Vergleich zum Vorjahr von 16 auf 15 zurückgegangen. 2017 hatten die Politikwissenschaftler 20 Kriege gezählt. Im vergangenen Jahr deeskalierten fünf Auseinandersetzungen – beispielsweise im Sudan, in Äthiopien und in Nigeria – und würden nun nicht mehr als Kriege eingestuft. „In Nigeria verringerte sich etwa die Gewalt zwischen bäuerlichen Gemeinschaften und Hirten“, heißt es vom HIIK. Auch ein Oppositionskonflikt in Syrien entschärfte sich.

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Jedoch entwickelten sich umgekehrt auch Konflikte zu Kriegen, etwa ein Drogenkonflikt in Brasilien, zwei innerstaatliche Auseinandersetzungen im Kongo und ein von islamistischen Gruppen angetriebener Konflikt in der Sahelzone. Elf Kriege setzten sich fort.

Kein „Krieg“ in Europa

In Amerika beobachten die Forscher neben dem Drogenkrieg in Brasilien einen weiteren in Mexiko. Zudem wurden den Angaben zufolge drei weitere „begrenzte Kriege“ ausgetragen, zwei davon in Kolumbien und einer in Mexiko. Der Oppositionskonflikt in Nicaragua hingegen wurde zu einer gewaltsamen Krise herabgestuft.

In Asien und Ozeanien verzeichnete das HIIK einen Abstieg der „begrenzten Kriege“ von sieben auf fünf. „Krisenherde waren die Grenzstreitigkeiten zwischen Indien und Pakistan, die Philippinen, Myanmar, sowie der Unabhängigkeitskonflikt Papuas in Indonesien“, heißt es in der Auswertung. In Europa gab es keine Kriege in ihrer brutalsten Form, der Kampf in der Ostukraine wird als „begrenzter Krieg“ gelistet.

Weniger Konflikte

Auch die Zahl der Konflikte sank laut der Dokumentation des HIIK von 372 Konflikten 2018 auf 358 im vergangenen Jahr, darunter seien 196 gewaltsam und 162 gewaltlos ausgetragen worden. Zum Vergleich: Für das Jahr 2013 hatte das Institut einen Höchststand gemeldet und die Zahl der Kriege auf 20 und die der Konflikte auf 414 beziffert.

Das Konfliktbarometer erscheint seit 1991 jährlich. Darin analysieren die Forscher das weltweite Konfliktgeschehen. Dazu zählen gewaltlos und gewaltsam ausgetragene Krisen, Kriege, Staatsstreiche sowie Friedensverhandlungen. Zur Einordnung in die Kategorien gewichten sie verschiedene Faktoren, dazu zählen Waffeneinsatz, Flüchtlings- und Todeszahlen sowie Zerstörungen von Häusern, Feldern oder Fabriken. (epd/mig) Aktuell Panorama

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