
Hass nie überwunden
Aktionswochen gegen Antisemitismus eröffnet
Im Rahmen der bundesweiten Aktionswochen gegen Antisemitismus sind in den kommenden Wochen mehr als 150 Veranstaltungen geplant zum Thema. Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung spricht von einem einmaligen Vorzeigeprojekt.
Freitag, 09.11.2018, 5:21 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 12.11.2018, 20:25 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat gemeinsam mit dem israelischen Botschafter Jeremy Issacharoff am Donnerstag in Berlin die bundesweiten Aktionswochen gegen Antisemitismus eröffnet. In den kommenden Wochen sind in ganz Deutschland dazu mehr als 150 Veranstaltungen geplant. Die Schirmherrschaft hat Klein inne, Veranstalter sind die Amadeu Antonio Stiftung und das Berliner Anne Frank Zentrum.
Klein nannte bei der Eröffnung die Aktionswochen gegen Antisemitismus in ihrer Form einmalig und ein Vorzeigeprojekt. Sie klärten auf, zeigten was man tun könne und vernetzten Akteure, sagte der Antisemitismusbeauftragte.
Botschafter Issacharoff rief dazu auf, Antisemitismus in allen Formen zu bekämpfen. Auch Wörter hätten manchmal sehr gewalttätige Konsequenzen, warnte der Botschafter. Dafür brauche es vielfältige Antworten und maßgeblich eine enge Beziehung zwischen Deutschland und Israel.
Hass auf Juden wurde nie überwunden
Der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Niels Annen (SPD), betonte, Antisemitismus sei nicht nur ein Angriff auf jüdisches Leben, sondern auch auf unsere Demokratie und den Kern der Gesellschaft. Der Hass auf Juden sei in Deutschland nie überwunden worden und existiere bis heute.
Die Vorsitzende der Amadeu Antonio Stiftung, Anetta Kahane, sagte, am 9. November vor Antisemitismus zu warnen, klinge wie ein Klischee. „Dennoch müssen wir uns erinnern“, betonte sie. „Der Opfer, der Erinnerung wegen. Und weil wir uns sonst nicht vorstellen können, was wir hier und heute verteidigen müssen.“ Dabei dürfe keine Form des Antisemitismus ignoriert werden, ob religiös-motiviert, israelbezogen, als Angriff auf die Erinnerungskultur oder verschwörungstheoretisch. (epd/mig)
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