Trump droht

Tausende Migranten aus Mittelamerika in Mexiko eingetroffen

Aus einem Aufruf über soziale Netzwerke ist eine Migranten-Karawane mit Tausenden Mittelamerikanern geworden. In Mexiko wollen sie auf ein Angebot der Behörden warten. Ansonsten wollen sie zur US-Grenzen weiterziehen.

Dienstag, 23.10.2018, 5:20 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 24.10.2018, 16:56 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Tausende Migranten aus Mittelamerika harren auf ihrem Weg in die USA im Süden Mexikos aus. Die mexikanischen Behörden riefen die Menschen auf, sich vor der Weiterreise registrieren zu lassen und Asyl zu beantragen, wie die mexikanische Tageszeitung „La Jornada“ am Montagmorgen (Ortszeit) berichtete. „Wir können sie nicht illegal ins Land einreisen lassen“, betonte der Chef der regionalen Migrationsbehörde, Francisco Echeverría. Hilfsorganisationen zufolge sind rund 7.500 Migranten auf dem Weg in Richtung USA, offizielle Zahlen gibt es nicht.

Die überwiegend aus Honduras stammenden Menschen wurden in Flüchtlingslager geleitet, die vor den Toren der Stadt Tapachula liegen, rund 40 Kilometer von der Grenze zu Guatemala entfernt. Am Wochenende hatten sie die Grenze nach Mexiko passiert. Sie sind vor Gewalt und Elend in ihren Heimatländern geflohen. Inzwischen hat sich laut lokalen Medien eine weitere Karawane mit 2.000 Menschen aus Honduras auf den Weg gemacht.

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US-Präsident Donald Trump forderte Mexiko erneut über Twitter auf, „den Ansturm illegaler Migranten“ zu stoppen. Kriminelle und Unbekannte aus dem Nahen Osten seien darunter. Er hatte bereits angekündigt, die US-Grenze zu Mexiko zu schließen. Zugleich teilte er auf Twitter mit, die US-Regierung werde Entwicklungshilfe für Guatemala, Honduras und El Salvador streichen.

Nicht genügend Plätze

Die Zeltlager bei Tapachula hatte das Rote Kreuz in Erwartung der Karawane errichtet. Dennoch mussten die meisten Menschen im Freien übernachten, weil die Plätze nicht ausreichten. Die Organisation verteilte Lebensmittel an die erschöpften Migranten. Auch Anwohner spendeten Wasser, Lebensmittel und Kleidung.

Die Organisatoren des Flüchtlingstrecks riefen die Menschen auf, sich am Montag auszuruhen. „Wir werden hier bleiben und uns reorganisieren“, sagte einer der Organisatoren, Denis Omar Contreras. Er betonte, sie wollten sich die Angebote der mexikanischen Behörden anhören. Was 70 Prozent der Migranten wollten, sei Asyl entweder in den USA oder in Mexiko. „Wenn Mexiko uns politisches Asyl gibt, bleiben wir hier.“ Auch in Mexiko könnten sie in Würde arbeiten und ihre Lebenslage verbessern. Bis zur US-Grenze sind es von Tapachula noch rund 3.800 Kilometer.

Abkommen gegen illegale Migration

Derzeit ist noch unklar, wie Mexiko sich weiter verhalten wird. Normalerweise dauert die Bearbeitung von Asylanträgen drei Monate. Der designierte mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador sagte den Migranten seine Unterstützung zu und bot ihnen Arbeitsvisa für Mexiko an. Er stellte klar, dass die Migranten ein Recht auf ein würdiges Leben hätten. Er will mit den USA und Kanada ein Abkommen für mehr Investitionen in Mexiko als Beitrag gegen illegale Migration ausarbeiten, wenn er ab Dezember im Amt ist.

Die Migranten hatten sich über soziale Netzwerke organisiert und waren vor mehr als einer Woche in der Stadt San Pedro Sula im Norden von Honduras aufgebrochen. San Pedro ist eine der gewalttätigsten Städte weltweit. (epd/mig) Aktuell Ausland

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