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#unteilbar

Großdemonstration für eine offene und freie Gesellschaft

Angesichts rechter Aufmärsche und steigender AfD-Beliebtheit ruft die Zivilgesellschaft jetzt den "Herbst der Solidarität" aus. Am Samstag soll in Berlin unter dem Motto "#unteilbar" gegen Rassismus und Rechtsruck demonstriert werden. Erwartet werden bis zu 40.000 Teilnehmer.

Donnerstag, 11.10.2018, 5:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 14.10.2018, 15:43 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Zahlreiche Institutionen und Prominente rufen für Samstag zu einer Großdemonstration in Berlin für eine offene und solidarische Gesellschaft auf. Unter dem Motto „#unteilbar – Solidarität statt Ausgrenzung“ soll gegen Rassismus, Ausgrenzung und den Rechtsruck in der Gesellschaft demonstriert werden. Erwartet werden bis zu 40.000 Menschen aus dem gesamten Bundesgebiet, wie die Sprecherin des bundesweiten Bündnisses „#unteilbar“, Anna Spangenberg, am Mittwoch in Berlin ankündigte.

Unterzeichnet wurde der Aufruf von über 4.500 Organisationen und Einzelpersonen, darunter der Schauspieler Benno Fürmann, der Satiriker Jan Böhmermann, die Schriftstellerin Eva Menasse, die Sozialwissenschaftlerin Naika Foroutan, der Paritätische Wohlfahrtsverband, Amnesty International, Pro Asyl sowie Bands wie „Die Ärzte“ oder „Die Sterne“. Spangenberg sprach von einem „Herbst der Solidarität“.

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Es finde eine dramatische politische Verschiebung statt, heißt es in dem Aufruf: „Rassismus und Menschenverachtung werden gesellschaftsfähig.“ Humanität und Menschenrechte, Religionsfreiheit und Rechtsstaat würden offen angegriffen.“ Es sei ein Angriff, „der uns allen gilt“, warnen die Unterzeichner.

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Foroutan: Klima der Menschenverachtung

Die Sozialwissenschaftlerin Foroutan sprach von einem Klima der Menschenverachtung, dass die rechtspopulistischen Parteien in ganz Europa geschaffen haben und das sich gegen jegliche Form pluralen Lebens richte. „Es geht nicht nur gegen Migranten und gegen den Islam, es geht gegen Europa als pluralen Raum“, sagte die Professorin der Berliner Humboldt-Universität. Ursache sei eine Ungleichheit in der Gesellschaft, wie es sie zuletzt vor über 100 Jahren gegeben habe, obwohl die „Norm der Gleichheit“ im Grundgesetz festgeschrieben sei.

Info: Die Demonstration „#unteilbar Solidarität statt Ausgrenzung! Für eine offene und freie Gesellschaft“ startet am Samstag, 13. Oktober, um 12 Uhr auf dem Alexanderplatz. Die Abschlusskundgebung beginnt um 15.45 Uhr an der Siegessäule.

Die Auswirkungen dieser gesellschaftlichen Spaltung Deutschlands bekämen die über 10.000 Mitgliedsorganisationen des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes täglich zu spüren, berichtete Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider. Projekte des Verbandes für queere Menschen, Behinderte oder Flüchtlinge würden plötzlich angefeindet, ihre Akteure eingeschüchtert. „Das lassen wir nicht zu“, sagte Schneider: „Wir wehren uns gegen diese Ideologie der Ungleichheit.“

Gemeinsam am Morgen stricken

„Wir haben uns angewöhnt, uns in unser Meinungskämmerlein zurückzuziehen“, kritisierte Schauspieler Benno Fürmann. Viele Menschen fühlten sich nicht mehr gesehen. Gebraucht werde deshalb mehr Dialog, weniger Monolog, denn „wir stricken alle gemeinsam an unserer Welt von morgen“, so Fürmann.

Die Demonstration soll nach einer Auftaktkundgebung auf dem Alexanderplatz über den Potsdamer Platz und das Brandenburger Tor zur Siegessäule führen. Als Redner und Rednerinnen werden unter anderem Ulrich Schneider, Amnesty-Generalsekretär Markus Beeko, die Publizistin Ferda Ataman, Streikende von Ryanair, die Berliner evangelische Generalsuperintendentin Ulrike Trautwein und Lala Süsskind vom Jüdischen Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus angekündigt. Musik gibt es unter anderem von Konstantin Wecker und Herbert Grönemeyer. (epd/mig) Aktuell Gesellschaft

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