Bundeskriminalamt
Alle zwei bis drei Tage Anschlag auf eine Asylunterkunft
Trotz rückläufiger Gesamttendenz sind Übergriffe auf Flüchtlingsunterkünfte weiter hoch. Wie das Bundeskriminalamt meldet, wurden im ersten Halbjahr des laufendne Jahres 74 Anschläge verübt - fast alle rechts motiviert.
Montag, 09.07.2018, 5:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 10.07.2018, 16:44 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Trotz rückläufiger Tendenz gab es auch im ersten Halbjahr 2018 in Deutschland immer noch alle zwei bis drei Tage einen Anschlag auf eine Asylunterkunft. Von Januar bis Juni wurden mindestens 74 solcher Angriffe verübt, wie das Bundeskriminalamt am Freitag in Wiesbaden dem „Evangelischen Pressedienst“ mitteilte. Fast alle Anschläge waren rechtsextremistisch motiviert. Als erste hatte die „Neue Osnabrücker Zeitung“ über die Zahlen berichtet.
Laut BKA handelt es sich allerdings um vorläufige Angaben. Aufgrund der laufenden Erfassung würden noch Nachmeldungen für das erste Halbjahr erwartet. Im ersten Quartal waren es nach der bisherigen Statistik 42 Taten, im zweiten 32.
Meist rechtsradikaler Hintergrund
Der Trend zeigt dennoch schon seit längerem deutlich nach unten: Während das Bundeskriminalamt im gesamten Jahr 2016 bundesweit noch 995 Straftaten gegen Asylunterkünfte registrierte, waren es im Jahr 2017 nur noch 312. Zugleich sank die Zahl der nach Deutschland kommenden Flüchtlinge deutlich. Deshalb schlossen viele Notunterkünfte. Im Jahr 2015 hatte die Zahl der Angriffe laut BKA noch bei 1.031 gelegen.
In den ersten sechs Monaten 2018 ermittelten die Behörden bei 72 der 74 Anschläge einen rechtsradikalen Hintergrund. Meist handelte es sich um Sachbeschädigung, Schmierereien und Propaganda. Es gab aber auch einige Überfälle und drei Gewaltdelikte. (epd/mig) Aktuell Panorama
Wir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.
MiGGLIED WERDEN- Neue Behörde Ukrainer sollen arbeiten oder zurück in die Heimat
- Der Fall Prof. Dr. Kenan Engin Diskriminierung an deutschen Hochschulen kein Einzelfall
- Rheinland-Pfalz-Studie Jeder zweite Polizist lehnt muslimfeindliche…
- Drama im Mittelmeer Seenotretter bergen hunderte Geflüchtete
- Kaum Auslandsüberweisungen Studie entlarvt Lüge zur Einführung von Bezahlkarten
- Einstiegsdroge: Ausländerfeindlichkeit AfD zur politischen Säule von Rechtsextremen geworden