
Umfrage
Bundesbürger machen Staat für Integrationsprobleme verantwortlich
Integrationsprobleme sind hauptsächlich hausgemacht. Davon sind einer representativen Umfrage zufolge die Bürger überzeugt. Fast die Hälfte aller Befragten geben staatlichen Stellen die Schuld.
Freitag, 11.05.2018, 5:20 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 13.05.2018, 19:24 Uhr Lesedauer: 1 Minuten | Drucken
Nur eine kleine Minderheit der Deutschen glaubt, dass die Probleme bei der Integration von Flüchtlingen und Migranten hauptsächlich von den Zuwanderern selbst verursacht werden. In einer für den SWR erstellten repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa gaben 46 Prozent der Teilnehmer an, die Gründe für die Schwierigkeiten lägen vor allem bei staatlichen Stellen.
15 Prozent erklärten, in erster Linie seien die Zuwanderer selbst verantwortlich, zehn Prozent gaben der einheimischen Bevölkerung die Hauptschuld an den Problemen. Knapp ein Viertel der Bundesbürger (23 Prozent) erklärte, Behörden, Migranten und Einheimische seien gleichermaßen verantwortlich.
Parteipolitische Präferenzen
Für die Umfrage waren rund 1.000 Deutsche befragt worden. Die Antworten in Ost- und Westdeutschland ähnelten sich, auch gab es nur geringe Unterschiede zwischen den Ansichten von Menschen, die selbst ausländische Wurzeln haben, und den restlichen Befragten sowie zwischen Gut- und Geringverdienern.
Allerdings bestand ein Zusammenhang zwischen den geäußerten Einschätzungen und parteipolitischen Präferenzen. So sahen Grünen-Anhänger die Hauptverantwortung für Integrationsprobleme überdurchschnittlich oft (22 Prozent) bei der einheimischen Bevölkerung, AfD-Anhänger dagegen so gut wie nie (ein Prozent).
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Es gibt auch circa 1,5 Millionen Auslandsdeutsche. Komischerweise integrieren die sich ohne staatliche Hilfe. Die meisten Migranten in Deutschland auch, wobei es starke Unterschiede zwischen den Herkunftsgruppen gibt. Der Zeitpunkt der Einwanderung hingegen spielt eine eher geringe Rolle.