Auftakt der Antirassimus-Wochen
1.000 Freitagsgebete gegen Hass und Rassismus
Am Freitag wurde zum Auftakt der Internationelen Wochen gegen Rassimus bundesweit in rund 1.000 muslimischen Gemeinden gegen Rassismus und für ein solidarisches Miteinander gebetet. Insgesamt sind mehr als 2.000 Veranstaltungen geplant, so viele wie noch nie.
Montag, 19.03.2018, 6:21 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 19.03.2018, 17:47 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Mehr als 300 Muslime und Gäste aus Religionen und Politik haben am Freitag in der marokkanischen Assadaka-Moschee im hessischen Raunheim am Zentralen Freitagsgebet im Rahmen der UN-Wochen gegen Rassismus teilgenommen. Nach der auf Deutsch und Arabisch gehaltenen Predigt von Imam Sheikh Mubarak sprachen der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, der Bürgermeister der Stadt Raunheim, Thomas Jühe (SPD), sowie der Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinden in Hessen, Daniel Neumann (Darmstadt).
Mazyek betonte, dass der Islam „in seinen Grundfesten“ anti-rassistisch sei. Vor Gott und dem Propheten Mohammed zählten weder die Herkunft noch die Religionszugehörigkeit oder die Hautfarbe, sondern nur der Glaube. Zugleich rief er dazu auf, für ein friedliches Zusammenleben in Deutschland einzustehen und Hass, Rassismus und Menschenfeindlichkeit zu bekämpfen.
Neumann: Schande für Deutschland
Neumann sprach angesichts brennender Moscheen und den „fast täglichen“ Angriffen auf Muslime und Juden von einer „Schande für Deutschland“. Gleichwohl bleibe die Mehrheit in der Gesellschaft stumm und ducke sich weg. „Wo bleibt der Aufschrei? Haben wir in den vergangenen 70 Jahren nichts gelernt“, fragte er.
Neumann appellierte an die Politik und die Zivilgesellschaft, Rassismus und Antisemitismus entgegenzutreten. Auch der weit verbreitete Judenhass von Muslimen müsse bekämpft werden. „Lassen Sie es nicht zu, dass der judenfeindliche Virus in Ihren Reihen gedeiht“, appellierte er an die Gläubigen in der Assadaka-Moschee.
Über 2.000 Veranstaltungen geplant
Nach den Worten von Jürgen Micksch von der Stiftung gegen Rassismus wurde am Freitag bundesweit in rund 1.000 muslimischen Gemeinden gegen Rassismus und für ein solidarisches Miteinander gebetet. Die Freitagsgebete seien von den teilnehmenden muslimischen Organisationen wie dem Zentralrat der Muslime, der Ditib, der Gemeinschaft Milli Görüs und der Ahmadiyya Muslim Jamaat vorbereitet worden. Insgesamt seien während diesjährigen Wochen gegen Rassismus (12. bis 25. März) mehr als 2.000 Veranstaltungen geplant, so viele wie noch nie.
Die Wochen gehen auf einen Aufruf der Vereinten Nationen (UN) im Jahr 1979 zurück. Sie sollen an das Sharpeville-Massaker erinnern, bei dem am 21. März 1960 in Südafrika Polizisten 69 Menschen erschossen, die gegen das damalige Apartheid-Regime demonstrierten. Sechs Jahre später wurde der 21. März von den UN zum „Internationalen Tag zur Überwindung von Rassendiskriminierung“ erklärt. Aktuell Gesellschaft
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