Wehrmacht-Slang
„Stalag“-Schild bei Bundeswehr-Camp in Afghanistan
Ein Schild mit der Aufschrift "Stalag" in einem Bundeswehr-Camp in Afghanistan sorgt für Kritik. Als "Stalag" wurden im Zweiten Weltkrieg Kriegsgefangenenlager der Deutschen Wehrmacht bezeichnet, wo Gefangene grausam behandelt wurden. Entdeckt wurde die Aufschrift durch Zufall.
Freitag, 23.02.2018, 6:21 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 26.02.2018, 16:02 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Für Kritik sorgt ein Schild mit dem historisch belasteten Begriff „Stalag“ in einem Bundeswehr-Camp in Afghanistan. Soldaten haben im Feldlager Camp Marmal ein Eingangstor zu Unterkünften errichtet, über dem das Schild „Stalag 13“ steht, wie die in Bielefeld erscheinende „Neue Westfälische“ berichtet.
„Stalag“ ist die Abkürzung für „Stammlager“ und die Bezeichnung für die Kriegsgefangenenlager der Deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg, in denen die Gefangenen grausam behandelt wurden. „Stalag 13“ ist auch ein fiktives Gefangenenlager der Deutschen Wehrmacht in der US-amerikanischen Fernsehserie „Ein Käfig voller Helden“.
Foto per Pressemitteilung verschickt
Die Stadt Büren hatte zu einer Pressemitteilung ein Foto verschickt, auf denen Soldaten aus Augustdorf in Afghanistan vor einem Ortschild von Büren posieren. Neben den Soldaten ist das Eingangstor zu Unterkünften zu sehen, über dem das Schild „Stalag 13“ angebracht ist.
Die Stadt Büren hatte das Ortsschild als Zeichen der Verbundenheit mit den Soldaten nach Masar-i-Sharif geschickt. Als Dank sendeten die Soldaten ein Foto aus dem Camp nach Büren. Büren verbindet seit 2015 eine Patenschaft mit der 2. Kompanie des Panzergrenadierbataillons 212 aus Augustdorf.
Büren bedauert Vorfall
Der Bürener Bürgermeister Burkhard Schwuchow (CDU) bedauert den Vorfall. „Ein inhaltlicher Zusammenhang mit dem NS-Sprachgebrauch war bei der Weiterleitung des Fotos durch die Bundeswehr nicht deutlich“, sagte er der Zeitung. Das Foto sei umgehend von der Webseite der Stadt entfernt worden. Oberstabsfeldwebel Tino Richter von der 2. Kompanie des Panzergrenadierbataillons 212 erklärte, dass seine Soldaten das Tor bereits so vorgefunden hätten, als sie im Januar nach Masar-i-Sharif gekommen seien.
Der FDP-Politiker Christian Sauter aus dem lippischen Extertal, der Mitglied des Verteidigungsausschusses im Bundestag ist, forderte eine Entfernung des Schildes. Er hoffe außerdem, dass die Bundeswehr über Hintergründe des Vorfalls aufkläre. (epd/mig) Aktuell Panorama
Wir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.
MiGGLIED WERDEN- Wieder Obergrenze CSU fordert Asylrecht-Aus und Abschiebung aller…
- Stoff für Populismus Bürgergeld: Was die gestiegene Ausländerquote bedeutet
- Staatsanwalt Vater des Hanau-Attentäters provoziert Hinterbliebene
- „Ein Heiliger, ein Halbgott“ Oskar Schindler starb vor 50 Jahren
- Canan Bayram schmeißt hin Die Grünen kein diskriminierungsfreier Raum mehr
- Europäischer Gerichtshof „Sicherer Drittstaat“ muss im gesamten Gebiet als…
Ich finde die Aufregung hier etwas übertrieben. Es ist eben kein „Stalag-Schild“, wie Ihr schreibt, sondern ein „STALAG 13“-Schild & damit eine eindeutige Referenz an eine amerikanische Comedy-TV-Show, in der die Wehmacht als nicht besonders helle dargestellt wird. Komisch, dass das in Eurem Artikel so gar nicht rumkommt…
Gibt’s echt keine anderen Probleme? Ich ärgere mich, dass ich den dummen Artikel überhaupt gelesen hab.
@ Oli
Nehmen wir Ihnen nicht ab, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Hätten Sie es gelesen, hätten Sie auch folgendes gelesen: „Stalag 13“ ist auch ein fiktives Gefangenenlager der Deutschen Wehrmacht in der US-amerikanischen Fernsehserie „Ein Käfig voller Helden“.
Steht oben im Text :)
@ Ali
Was Sie mir abnehmen ist mir ziemlich egal. Was Sie geschrieben haben, ist halt das Minimum, das erwähnt werden musste, damit Sie sich nicht blamieren, da es diese verdammte Serie nun mal gibt. Schade eigentlich, oder? Auf der anderen Seite: ohne Serie kein Schild, also auch kein Artikel…
Lesen Sie bitte noch mal Ihre Überschrift & den Text darunter. Sie wissen sehr genau, dass viele Menschen nicht viel mehr lesen & auch in Ihrem Email-Newsletter war erstmal nicht mehr zu lesen. Und ich nehme Ihnen nicht ab, dass das nicht bewusst so schrieben wurde. Ganz ehrlich: Das ist der Stil der Gegenseite!
Ich bin wahrlich kein Freund der Bundeswehr & erst recht keiner von irgendwelchen Naziverherrlichungen bei selbiger. Um so mehr kotzt es mich an, wenn durch plumpe Meinungsmache einer Sache, die mir wichtig ist, mehr geschadet als genutzt wird. Viel Erfolg weiterhin mit der Kritikresistenz! Ich bin echt megaenttäuscht.
Hey, ganz locker. Ich gehöre nicht zu Migazin :)
@Ali
Bei „schnellem Lesen“ suggeriert dein Schreibstil schon, dass du Teil der Redaktion bist. Oder wer soll „wir“ in diesem Fall sein? Vielleicht möchtest du das mal klarstellen.
Außerdem wird in dem MIGAZIN-Artikel zu wenig bis gar nicht darauf hingewiesen, dass „Stalag 13“ eine Parodie auf Kosten der Wehrmacht ist und keine Verherrlichung darstellt.
Man kann das Schild als geschmacklos kritisieren wenn man das denn wirklich muss. Eine nationalsozialistische Gesinnung kann ich hier noch nicht erkennen. Es wurde außerdem kein eindeutiges NS-Symbol verwendet, wie beispielsweise 2006 als das KSK in Afghanistan für Fahrzeuge mit dem Palmenlogo des „Afrika Korps“ kritisiert wurde.
Der Verweis auf „MASH“ kann auch ein Beweis für schwarzen Humor in der Truppe sein. Bitte bedenke auch, dass die Soldaten täglich im Einsatz ihr Leben riskieren und hier im Alltag so gut wie null Anerkennung dafür erfahren. Ein etwas derber Humor ist in dieser Gefahrensituation nichts ungewöhnliches. Eine genaue Beurteilung überlasse ich den zuständigen Stellen der Bundeswehr und nicht irgendwelchen Oberbedenkenträgern.