Wahlen
Mehr Deutsche im Ausland wollten Stimme abgeben
Immer mehr Deutsche im Ausland wollen bei Bundestagswahlen ihre Stimme abgeben. Bei der Bundestagswahl 2017 haben 113.000 Auslandsdeutsche die Stimmabgabe beantragt. Die meisten von ihnen leben im EU-Ausland.
Montag, 29.01.2018, 6:21 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 29.01.2018, 17:37 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Bei der Bundestagswahl im vergangenen Herbst war das Interesse von Deutschen im Ausland zur Stimmabgabe deutlich höher als 2013. Wie aus der am Freitag in Berlin vorgestellten Wahlstatistik hervorgeht, beantragten knapp 113.000 Auslandsdeutsche ihre Stimmabgabe für die Wahl im September 2017. Das waren 68,5 Prozent mehr als 2013 (rund 67.000 Anträge).
Bundeswahlleiter Georg Thiel sagte, über die Gründe könne man nur spekulieren. Unter anderem durch die Medien rücke die Welt enger zusammen. Dies lasse eventuell das Interesse steigen, seine Stimme abzugeben, sagte er.
Knapp 80 Prozent der Antragsteller lebten den Angaben zufolge in europäischen Staaten. Mehr als jeder vierte Antragsteller lebte in der Schweiz (28 Prozent). Wie viele von ihnen am Ende tatsächlich per Briefwahl abgestimmt haben, können die Statistiker nicht sagen. Da der Antrag aber umfangreich sei, könne davon ausgegangen werden, dass bei dem Aufwand am Ende auch abgestimmt wurde, hieß es.
Ältere entscheiden Wahlen
Die repräsentative Wahlstatistik gibt Auskunft über das Wahlverhalten von Frauen und Männern sowie der verschiedenen Altersgruppen. In mehr als 2.200 Wahlbezirken und 500 Briefwahlbezirken wurden dafür besondere Wahlscheine ausgereicht, die diese Merkmale erfassten.
Dabei zeige sich deutlich, dass die Älteren immer mehr über den Ausgang von Wahlen entscheiden, hieß es. Mehr als ein Drittel (36 Prozent) der Wahlberechtigten zur Bundestagswahl 2017 war 60 Jahre oder älter. 15 Prozent gehörten zur Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen. 1990 war dieses Verhältnis noch fast ausgeglichen (27 bzw. 23 Prozent). Ältere gehen auch häufiger wählen als die Altersgruppe unter 40 Jahren, die sich seit Beginn der Messung 1953 unterdurchschnittlich an Wahlen beteiligt.
Frauen wählen CDU und Grüne
Bei der Gunst der Geschlechter liegt die CDU weiter bei Frauen höher im Kurs als bei Männern. Die AfD wurde eher von Männern (16 Prozent) gewählt als von Frauen (9 Prozent) – ein Unterschied von sieben Prozentpunkten. Auch die FDP und die Linken werden häufiger von Männern gewählt. Die Grünen werden dagegen häufiger von Frauen gewählt.
Die Ergebnisse der Wahlstatistik sind seit Freitag auf der Internetseite des Bundeswahlleiters einzusehen. Erstmals ist die den Angaben zufolge weltweit einmalige Wahlauswertung fertig, bevor eine Bundesregierung stehe, sagte der Sprecher des Statistischen Bundesamts, Klaus Pötzsch. (epd/mig) Aktuell Gesellschaft
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