Afrika
Unicef beklagt Folgen von Konflikten auf Bildung
Mehr als die Hälfte aller Jugendlichen in Afrika mussten ihre Bildung aufgrund von Konflikten unterbrechen. Das geht aus einer aktuellen Umfrage in vier afrikanischen Ländern hervor. Unicef warnt vor verheerenden Folgen.
Dienstag, 14.11.2017, 6:20 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 14.11.2017, 16:53 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Vor einem gemeinsamen Gipfel von Europäischer Union (EU) und Afrikanischer Union (AU) hat Unicef auf die verheerenden Folgen von Konflikten für die Bildung in Afrika hingewiesen. Bei einer Umfrage in vier afrikanischen Ländern hätten mehr als 74.000 von 128.000 jungen Befragten erklärt, dass ihre Bildung oder die von Bekannten bereits durch einen Konflikt unterbrochen worden sei. Zerstörte oder beschädigte Schulgebäude, unsichere Schulwege und fehlende Lehrer zählten zu den häufigsten Gründen, teilte das UN-Kinderhilfswerk am Montag in Brüssel mit.
Die Umfrage wurde in Nigeria, Uganda, dem Tschad und der Zentralafrikanischen Republik vorgenommen. In Konfliktsituationen könnten Schüler an Checkpoints angehalten oder für Konfliktparteien rekrutiert werden, erklärte Unicef. Schülerinnen riskierten entführt und missbraucht zu werden. Lehrer flüchteten vor Gewalt.
Beim gemeinsamen Gipfel von EU und AU am 29. und 30. November in Abidjan in der Elfenbeinküste ist die Jugend das offizielle Hauptthema. Nach EU-Zahlen sind 60 Prozent der Bevölkerung Afrikas unter 25 Jahre alt. Der für humanitäre Hilfe zuständige EU-Kommissar Christos Stylianides bekräftigte in Brüssel, dass die EU besonders in Krisen Bildung unterstützen müsse. Im kommenden Jahr würden acht Prozent des für humanitäre Hilfe zur Verfügung stehenden EU-Budgets für Bildung ausgegeben. (epd/mig)
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