Rechtsextreme in Seenot
Flüchtlingshelfer eilen zu Hilfe
Vor der libyschen Küste ist ein Schiff einer rechtsextremen Identitären Bewegung in Seenot geraten. Zu Hilfe kamen Flüchtlingshelfer, jene also, deren Arbeit die Rechtsextremen behindern wollten.
Montag, 14.08.2017, 4:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 15.08.2017, 16:38 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Eigentlich wollten sie die Arbeit der privaten Seenotretter behindern, die vor der libyschen Küste Flüchtlinge vor dem Ertrinken retten. Doch am Freitag sind Mitglieder der rechtsextremen Identitären Bewegung offenbar selbst in Seenot geraten – und mussten auf die Hilfe der privaten Seenotretter setzen. Wie der Regensburger Gründer der privaten Seenotrettung „Sea-Eye“, Michael Buschheuer, am mitteilte, ist seine Crew von der EU-Krisenbewältigungsoperation „Sophia“ aufgefordert worden, der „C-Star“, dem Schiff der Identitären, zu Hilfe zu eilen.
Das Schiff habe einen Maschinenschaden, sei manövrierunfähig und brauche Hilfe, hieß es. „Da unser Kutter ‚Sea-Eye‘ von der ‚C-Star‘ am wenigsten entfernt ist, wurden wir von der Seenotleitzentrale für das westliche Mittelmeer damit beauftragt“, erklärte Michael Buschheuer. Die „Sea-Eye“ nahm nach seinen Angaben nun Kurs auf die „C-Star“. „In Seenot Geratenen zu helfen, ist die Pflicht eines jeden, der auf See ist – unterschiedslos zu seiner Herkunft, Hautfarbe, Religion oder Gesinnung“, erklärte Buschheuer.
Die rechtsextreme Identitäre Bewegung hatte das Schiff „C-Star“ gechartert, um nach eigenen Angaben „Europa zu retten“ und die Arbeit der privaten Seenotretter vor der libyschen Küste zu behindern. (epd/mig)
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