
Studie
Verantwortung für Flüchtlinge gerechter verteilen
Einer aktuellen Studie zufolge braucht der Umgang mit Migration ein Umdenken: Auch Nicht-EU-Aufnahmeländer von Flüchtlingen sollten den Menschen eine Perspektive bieten, die EU müsse humanitäre Hilfe mit Entwicklungshilfe verbinden sowie ihren Arbeitsmarkt öffenen.
Donnerstag, 01.06.2017, 4:21 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 08.01.2020, 15:43 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Für den Umgang mit Migration müssen nach Ansicht von Experten neue Perspektiven entwickelt werden. So sollten auch Aufnahmeländer außerhalb der EU ermutigt werden, Flüchtlingen einen gesicherten rechtlichen Status zu gewähren und ihre wirtschaftliche und soziale Integration zu fördern, heißt es in einer am Dienstag in Berlin veröffentlichten Studie, die von der Mercator-Stiftung gefördert wurde.
Die EU und ihre Mitgliedsstaaten sollten langfristig humanitäre Hilfen mit Entwicklungshilfe verbinden, heißt es in der Studie „Den Herausforderungen der Asyl- und Migrationspolitik begegnen“. Die Experten unter Leitung von Matthias Lücke vom Kieler Institut für Weltwirtschaft plädieren auch für mehr legale Einwanderung. So sollten die EU-Staaten die legalen Arbeitsmöglichkeiten für Nicht-EU-Bürger erweitern.
Asyl als Schlüssel für Arbeitsmarkt
„Momentan beantragen zahlreiche irreguläre Einwanderer in der EU Asyl, nicht weil sie Schutz benötigen, sondern weil sie nur so Zugang zum europäischen Arbeitsmarkt erhalten können“, heißt es in der Studie. Obwohl viele von ihnen nie einen Flüchtlingsstatus erlangen würden, kehrten nur sehr wenige tatsächlich in ihr Ursprungsland zurück. Denen, die sich die erforderlichen Sprachkenntnisse und Berufsqualifikationen aneignen, sollte der Weg zum legalen Arbeitsmarkt in der EU geöffnet werden.
Die Mercator-Stiftung fördert nach eigenen Angaben Themen wie Weltoffenheit, Solidarität und Chancengleichheit. Schwerpunktthema in den Jahren 2017 und 2018 ist die europäische Migrationspolitik. (epd/mig)
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