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Makbule (l.) und Zeynep (r.) betreiben gemeinsam den "makzey blog".

Mehr als nur ein Kopftuch

Hamburgerin bloggt über muslimische Mode

Zeynep Mutlu und Makbule Balin haben einen eigenen Stil, den sie gerne weitergeben. Auf ihrem gemeinsamen Blog "makzey" zeigen sie, was sie tragen und inspirieren andere - vor allem Muslime, aber nicht nur.

Von Julia Fischer Mittwoch, 18.05.2016, 8:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 19.05.2016, 22:24 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Muslimische Frauen müssen bei der Wahl ihrer Kleidung einiges beachten. Dass es aber nicht nur um das Binden des Kopftuches und lange Röcke geht, weiß Zeynep Mutlu. Die 31-jährige Hamburgerin betreibt mit ihrer Freundin Makbule Balin seit drei Jahren den Blog „Makzey.com„. Der Name setzt sich zusammen aus den ersten Silben der Vornamen der beiden Frauen. Mutlu und ihre Freundin geben Styling-Tipps und posten modische Produkte, die ihnen gefallen. Außerdem gibt es die Rubriken Food, Places, Facts und BTW („By The Way“). Die Rubrik Mode ist Mutlu am liebsten und bildet ihren Schwerpunkt beim Bloggen.

Die meisten Besucher ihrer Seite sind Frauen zwischen 25 und 40. Dabei richtet sich Mutlu mit ihren Mode-Ideen nicht nur an muslimische Frauen. „Andere mögen meine Ideen natürlich auch.“ Ein besonderes Tuch fänden nicht nur muslimische Frauen toll: „Eine Christin bindet es sich eben nicht um den Kopf, sondern um die Schultern oder um die Taille.“ Mutlus derzeitiges Lieblingsstück ist eine asymmetrische Schlaghose: vorn kurz, hinten lang.

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Die Religion steht bei ihrem Blog nicht im Vordergrund. Für muslimische Frauen sind ihre Ideen dennoch inspirierend. „Ich gebe Tipps, wie man sich in normalen Läden wie H&M oder Zara einkleiden kann.“ In speziellen muslimischen Modeläden kauft Mutlu eher nicht. „Höchstens für ganz spezielle Accessoires wie Untertücher gegen das Verrutschen meines Kopftuches.“ Sie möchte mit ihren Styling-Tipps zeigen, dass die Religion kein Hindernis sein muss. „Man kann sich modisch kleiden und trotzdem dem eigenen Charakter treu bleiben.“ Und ihr ist wichtig: „Muslimische Mode muss nicht konservativ aussehen.“

Mutlu lernte das Nähen während ihrer Ausbildung zur Textilingenieurin. Heute arbeitet sie in der Marketing- und Vertriebsabteilung eines Anbieters für Berufskleidung. Inzwischen näht sie nur noch privat: Sie ändert gern ihre Kleidungsstücke, bestickt ihren Pulli oder schneidet Ärmel ab. „Kürzlich habe ich einen Pulli an den Seitennähten aufgetrennt und trage ihn wie einen Poncho über einem knalligen Shirt.“

Worauf Mutlu beim Styling achtet: Die Röcke sind nicht zu kurz, Blusen nicht durchsichtig und der Nacken sollte bedeckt sein. „Es sollte nicht allzu sexy sein.“ Ein Hingucker aber durchaus. „Ich werde auch oft auf meine Kleidung angesprochen oder von Freundinnen um Rat gefragt“, sagt Mutlu. So kam sie auch auf die Idee zu dem Blog. „Ich habe so oft positives Feedback zu meinem persönlichen Stil bekommen, dass ich irgendwann dachte: Da mache ich was draus.“

Die Texte hält Mutlu eher kurz, dafür versucht sie ihre Ideen mit stilvollen Fotos zu veranschaulichen. Darum ist ihr die Foto-Community Instagram inzwischen mindestens ebenso wichtig wie der Blog. Mutlu postet als „happyzeyno“ fast täglich ein Foto. Mehr als 2.600 Menschen folgen ihr bereits. „Wir arbeiten gerade daran, unsere Fotos professioneller zu gestalten“, sagt sie. Outfit und Hintergrund sollen immer gut aufeinander abgestimmt sein. So sind die beiden Frauen immer auf der Suche nach originellen Hauswänden als Hintergrund für ihre Modeaufnahmen. (epd/mig) Aktuell Feuilleton

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  1. karakal sagt:

    Eine merkwürdige, auf den Kopf gestellte Mode-Welt bei den Muslimen heute: Die Frauen machen es zur Mode, um den Kopf gewickelte Turbane und offen Hosen zu tragen anstatt wie traditionell flach aufliegende Kopftücher und ein knöchellanges Übergewand über Bluse oder Hemd und Rock oder Hose, und die Männer – insbesondere die Angehörigen der Salafi-Richtung – tragen knöchellange Hemden und auf dem Kopf flach und lose aufliegende Kopftücher anstatt gewickelter Turbane, so dass man sie von hinten – wenn man ihre Bärte nicht sieht – für Frauen halten könnte, und behaupten dann sogar irriger Weise, das entspräche der Sunna, dem Brauch des Propheten – Friede sei auf ihm –, und das Tragen eines gewickelten Turbans sei eine verwerfliche Neuerung (Bid´a), obwohl letzterer der Sunna entspricht.

  2. religiöser Atheist sagt:

    Sie haben es doch korrekt erkannt: „Mode-Welt HEUTE“. Mode ist immer im zeitlichen Zusammenhang zu betrachten.
    Früher liefen die Leute so rum, heute anders.

    Im Grunde – Hauptsache so wie jeder mag! Die beiden Frauen tragen allerdings einen für meinen Geschmack gewöhnungsbedüftigen Lippenstift – aber was soll’s, ist ja IHR Geschmack :-)

    TolleIdee von den beiden auf jeden Fall !

  3. Julia sagt:

    Der Link ist falsch.
    Hier die Korrektur: https://makzey.wordpress.com/